Innere Stadt: Das Kino als Ort der Sehnsucht

Das Licht geht aus, die Projektoren fangen an zu laufen, der Film beginnt, der Rest der Welt steht still, man taucht ein.
Seit über 100 Jahren begeistert das Medium Kino die Menschen. Denn trotz des Fernsehens, YouTube und Netflix ist das magische ­Erlebnis, einen Film auf der großen Leinwand zu ­entdecken, ­unerreicht.

Spartacus und Co.
Die Corona-Krise hat der Unterhaltungsindustrie einen ordentlichen Dämpfer verpasst. Seit Herbst sind die Kinos geschlossen. Wann man wieder in den Regelbetrieb wechseln kann, ist ungewiss. Ein Ort in Wien, an dem sich Kinokultur in Reinform erleben lässt – und das schon seit vielen Jahren –, ist das Gartenbaukino am Ring. ­Bereits 1919 wurde hier ein Lichtspielhaus errichtet. Nach dem Krieg wurde am gleichen Standort das heutige Haus nach Plänen des Architekten Robert Kottas erbaut. Die Eröffnung folgte dann im Dezember 1960. Bei der Eröffnung wurde Stanley ­Kubricks farbgewaltiges Epos „Spartacus“ gespielt. Auch Superstar Kirk Douglas kam damals sogar persönlich zur Eröffnung nach Wien.

Doch nicht nur Filme wurden im Gartenbaukino gespielt. Bis in die 1980er fanden auch regelmäßige Modeschauen großer Labels statt, vor
den Kinovorstellungen wurde der Saal zum Laufsteg. In den letzten Jahren gab es im ­Gartenbaukino immer wieder Veranstaltungen, so erreichte etwa die jährlich durch­geführte, spätnächtliche Übertragung der Oscar­verleihung aus Hollywood Kultstatus in der heimischen Kulturszene.

Sanierung geplant
Wie in den anderen Kinos des Landes ruhen im Augenblick die Projektoren. Wenn es dann wieder „Film ab!“ heißt, kommen Cineasten auf ihre Kosten mit 70-mm-Filmen und Cinerama-Technik. Für die kommenden Monate ist die Generalsanierung des Hauses geplant. Auch ein Crowdfunding ist dafür vorgesehen. Weitere Details hierzu lesen Sie in der nächsten Ausgabe des WIENER BEZIRKSBLATTs.