Helm ja, Service nein? Darauf sollten Eltern bei Kinderfahrrädern achten

Räder werden oft von Kind zu Kind weitergegeben. Vor dem ersten Ausflug sollte man ein Service durchführen lassen | ©Pahis – Adobe Stock

Der Fahrrad-Boom kennt in Österreich aktuell keine Grenzen. Beim Neukauf kann es aufgrund der gestiegenen Nachfrage und anhaltender Lieferengpässe jedoch zu monatelangen Wartezeiten kommen. Als Alternative werden ältere Räder entstaubt und wieder fit gemacht. Doch auch hier nimmt die Terminfindung und -vereinbarung mit Fahrradwerkstätten oft einige Zeit in Anspruch. Gerade für Familien ein lästiges Ärgernis, das daher häufig hintan geschoben wird. Dabei sollten gerade Kinderfahrräder ein besonders gründliches Service bekommen. Das Wiener Start-up RADISH möchte es Eltern so leicht wie möglich machen, die lauernden Gefahren zu beheben.

44 Projekte mit insgesamt 17 Kilometern neuen Radwegen – die Stadt Wien investiert im Jahr 2022 gehörig in den Ausbau der Radinfrastruktur und reagiert damit auf den anhaltenden Fahrrad-Trend. An weiteren Planungen für 2023 wird bereits intensiv gearbeitet. An automatischen Zählstellen wurden im vergangenen Jahr 9,3 Millionen Radfahrer gemessen, ein Rekord in der Bundeshauptstadt.[1]

Den Boom spürt auch RADISH, Österreichs erste Online-Plattform für Fahrradservice. Seit dem Markstart im Mai 2022 wuchs das Unternehmen auf 20 Standorte in Wien. „Unser Motto lautet: Ein Radservice zu buchen soll so einfach werden wie eine Pizza zu bestellen“, erklärt Florian Binder, Co-Gründer und CEO von RADISH, den Hauptgrund für den Erfolg. Das Angebot des Start-ups richtet sich an die gesamte Velo-Community, auch auf die jüngsten Radler wird dabei nicht vergessen.

Viele Kinder steigen bereits früh in den Sattel, etwa um mit der Familie einen Ausflug zu unternehmen oder in die Schule zu gelangen. Während Eltern zwar meist vorbildlich darauf achten, dass das Kind einen Helm trägt, werden Sicherheitschecks und Services bei Kinderfahrrädern häufig vernachlässigt, speziell, wenn das Fahrrad innerhalb der Familie weitergegeben wird. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Termine in Radwerkstätten oft schwer zu bekommen und mit langen Wartezeiten verbunden sind.  

Besonders für Eltern ist es wichtig, Termine so simpel und stressfrei wie möglich zu bekommen. Genau da wollen wir helfen, um diese Aufgabe quasi im Vorbeigehen erledigen zu können“, so Binder. Zusätzlich vereinfacht wird das Prozedere durch eine Kooperation mit dem Unternehmen STOREBOX. Die Räder können rund um die Uhr in den Drop Off Storebox Standorten abgegeben werden. Zur Wartung in der Fachwerkstätte werden die Räder abgeholt und anschließend auch wieder hingebracht – das ermöglicht eine flexible Zeiteinteilung, die Raum für den oft unvorhersehbaren Familienalltag lässt.

Die Gefahren der Kinderfahrräder
Gerade bei der Wartung von Kinderfahrrädern – ob neu oder gebraucht – ist laut Florian Binder erhöhte Aufmerksamkeit geboten: „Bei Kindern kommt es häufiger zu kleinen Stürzen oder das Rad wird etwas grob behandelt. Da kann es schnell zu gebrochenen Anbauteilen, an denen sich Kinder verletzen können, oder zu Sicherheitsrisiken wie gelockerten Schraubverbindungen, kommen.

Auch bei zu geringem Luftdruck in den Reifen oder abstehenden Enden von Schalt- und Bremsseilen kann bei Kindern schnell etwas passieren. Binder rät Eltern daher: „In erster Linie sollte man beim Kauf auf etablierte Kinderrad-Marken setzen, die Qualität beachten und von Billigangeboten die Finger lassen. Außerdem ist es ratsam, regelmäßig selbständig die wichtigsten Bauteile, wie Bremsen, Räder oder Verschraubungen bei Lenker und Sattel, zu kontrollieren.

Bei gebrauchten Rädern oder auch bei der Weitergabe innerhalb der Familie empfiehlt der Experte jedoch einen professionellen Check: „Gerade in diesen Fällen können Schäden oder Gebrauchsspuren, die zu Verletzungen führen können, leicht übersehen werden.“ Das gleiche gilt auch, wenn Räder online bestellt und in Eigenregie zusammengebaut wurden.

Einmal im Jahr sollte grundsätzlich ein Sicherheitscheck beim Profi gemacht werden, um die Sicherheit der Familie beim Radfahren zu gewährleisten. RADISH bietet hier speziell für Familien und die Kleinsten besondere Pakete an. Den Sicherheitscheck für Kinderräder kann man z.B.  im 1+1 Familien-Kombiangebot, gemeinsam mit einem Erwachsenenfahrrad oder einem anderen Kinderrad, auf radish.bike/family buchen. 

Mehr Spaß am Radfahren
Bei RADISH ist man überzeugt, dass durch regelmäßige Wartungen auch der Spaß am Fahrradfahren automatisch steigt, speziell bei Kindern: „Den wenigsten Personen ist bewusst, dass ein Rad, genauso wie ein Auto, regelmäßige Wartung braucht, damit man einfacher und sicherer fahren kann.

Wir wollen, dass jeder Mensch einen einfachen Zugang zu einem Radservice hat und damit eine Verhaltensänderung zu mehr Fahrradmobilität bewirken. Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sollen mehr Spaß am Radfahren haben. Wenn sie mehr fahren und regelmäßig ihr Rad zum Service bringen, haben wir viel erreicht“, erklärt Florian Binder die Ziele des Unternehmens, welches er zusammen mit Daniel Horak und Michael Mack im heurigen Jahr gegründet hat.

Eine kurze Sichtkontrolle kann jeder selbst beim eigenen Fahrrad oder jenem der Kinder übernehmen, dafür braucht man keine Mechanikerausbildung“, rät Florian Binder. „Aber um wirklich sicher zu sein, sollte man mindestens einmal im Jahr einen Profi aufsuchen für einen umfassenden Sicherheitscheck.


[1] Wien will 2022 doppelt so viele Radwege bauen wie im Jahr zuvor (trendingtopics.eu)

v.l.n.r.: Mack, Binder und Horak | ©Radish, Florian Kozak