Lösung für Argentinierstraße gefunden

(C) zVG: Die Argentinierstraße auf der Wieden ist eine wichtige Verbindung für Radfahrer.
(C) zVG: Die Argentinierstraße auf der Wieden ist eine wichtige Verbindung für Radfahrer.

Die Argentinierstraße ist einer der ältesten Radwege der Stadt und eine wichtige Verbindung zwischen City und Hauptbahnhof. Das aus dem vorherigen Jahrhundert stammende Verkehrskonzept der Straße – so hat sich etwa die Anzahl an Radler massiv erhöht – sorgte bereits in der Vergangenheit für hitzige Diskussionen auf der sonst so beschaulichen Wieden. Nun wurde eine Lösung gefunden. Gemeinsam mit den Bewohnern.

Neue Bedingungen

Jahr für Jahr treten immer mehr Menschen in Wien kräftig in die Pedale. Allein im ersten Quartal 2022 verzeichnete der VCÖ eine Zunahme um 26 Prozent. Die meisten Radler sind laut VCÖ am Praterstern gezählt worden (194.100). Knapp dahinter liegen die Operngasse (190.900) und die Argentinierstraße (184.500). Auf Wunsch des Bezirks wurde Ende April ein Prozess zur Neugestaltung gestartet, mit dem klaren Ziel, die Rad-Infrastruktur zu verbessern, zugleich Verkehrsberuhigung, mehr Grün, mehr Platz für das Gehen und mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. Die Wiedner waren von Anfang an in den Prozess eingebunden.

„Seit vielen Jahren wünschen sich Anwohnerinnen und Anwohner und Nutzerinnen und Nutzer mehr Platz und mehr Verkehrssicherheit in der Argentinierstraße. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit der Stadt den breiten und verbindlichen Beteiligungsprozess umsetzen konnten, für den ich mich seit Jahren einsetze,“ erklärt die Wiedner Bezirkschefin Lea Halbwidl.

Klarer Sieger

(C) Dujmic/PID: Mobilitätsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl.

Nach der großen Befragung wurden zwei Varianten für die 1,3 Kilometer lange Argentinierstraße ausgearbeitet. Über 10.000 Grätzel-Bewohner durften bis 24. Juni darüber abstimmen. Das Ergebnis der Abstimmung über die Variante, die nun weiter ausgearbeitet werden soll liegt vor, das Votum ist eindeutig: Man sprach sich deutlich für Variante B, „Die Flexible“, aus. 85,5 % der abgegebenen Stimmen entfielen auf diesen Gestaltungsvorschlag mit der Fahrradstraße. Variante A mit dem Namen „Die Geradlinige“, mit Zwei-Richtungs-Radweg erhielt 14,5 % der abgegebenen Stimmen.

„Die Argentinierstraße wird als hochwertig gestaltete Fahrradstraße geplant, die eine neue, zeitgemäße Lösung für den Radverkehr und mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger bringt. Außerdem wird es deutlich mehr Grün im Straßenraum geben, der Verkehr wird beruhigt. (…) Die Neugestaltung trägt jedenfalls wesentlich zur Erhöhung der Lebensqualität im Grätzl bei“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

Varienten im Vergleich

Die gewählte Variante B, „Die Flexible“, steht für einen neuen Zugang. Sie bringt die Fahrräder auf eine breite und verkehrsberuhigte Fahrbahn, die damit zur Fahrradstraße wird, auf der sich Fahrräder und dann weniger Kfz den Raum teilen. Diese Lösung teilt den Raum neu auf und bietet größeres Potenzial für breitere Gehsteige, den Erhalt von Stellplätzen für PKW und Begrünung. Variante A „Die Geradlinige“, war der Vorschlag mit einem breiten Zwei-Richtungsradweg mit klarer Trennung von Kfz-Fahrbahn und Gehsteigen. Diese Variante bietet geringeren Spielraum für Begrünung und weniger PKW-Stellplätze.

Weitere Fahrplan

Nach der nun per Abstimmung getroffenen Entscheidung werden im Sommer die Planungsarbeiten ausgeschrieben. Nach der Vergabe erstellen die Planer den Entwurf für die gesamte Argentinierstraße. Im Frühjahr 2023 wird der Stand der Planung vorgestellt und es gibt nochmals die Gelegenheit für die Bürger, Rückmeldungen zu geben.  

Baubeginn ist aus heutiger Sicht im Herbst 2023.