Multikulti-Protest gegen geplanten Shishatempel

Die Hausgemeinschaft ist einstimmig gegen den Shisha-Tempel ©privat

Direkt angrenzend an das neue verkehrs- und klimaberuhigte Supergrätzel zwischen Quellen- und Gudrunstraße, Neilreichgasse und Alxingerstraße soll ein großes Restaurant mit Riesen-Shishabar entstehen – die Anrainer aus aller Herren Länder wehren sich geschlossen gegen die Pläne.

Noch sehen Passanten bei der Rotenhofgasse 56-62/Ecke Neilreichgasse einen geschlossenen arabischen Supermarkt und einen Parkplatz. Doch das soll sich bald ändern. Es gibt Pläne auf dem rund 1000 Quadratmeter großen Gelände ein Restaurant- und Shishabar zu errichten. „Das ist eindeutig überdimensioniert“, wie Anrainer Franko Petri gegenüber dem Wiener Bezirksblatt sagt.

Protest formiert sich

Die zukünftige Shisha-Bar, so Petri „soll mehr als 200 Plätze haben mit offener Pergola und Restaurant- und Barbetrieb, jeden Tag von 8 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts.“ Gegenüber liegt ein Wohnblock mit 120 Parteien, viele mit kleinen Kindern, Pensionisten und Studenten, die Bewohner sind durchmischt – von älteren Eigentümern über Migranten, Flüchtlingen, vielen Studenten, junge Familien mit Kindern, also ein ethnisches multikulturelles Gemisch, in dem die Bewohner friedlich zusammen leben. Sie alle und auch die Bewohner gegenüber in den anderen Häusern wären von der Shishabar betroffen und sind sich in der Ablehnung des Projekts einig: „Die Hausgemeinschaft von mehreren hundert Personen, darunter Menschen aus der Türkei genauso wie aus arabischen Staaten und aus Österreich, ist einstimmig gegen den Shisha-Tempel. Sowohl Eigentümer als auch Mieter, egal welcher Nationalität, und alle, die erreichbar waren in den letzten Wochen, haben gegen das Monsterprojekt unterschrieben.“

Bedenken sind nachvollziehbar

Insgesamt dürften von dem Projekt mehr als 1.000 Anwohner betroffen sein, die in der Gegend rund um die Kreuzung Neilreichgasse/Rotenhofgasse leben. „Sie alle fürchten sich vor dem Baustellenlärm, danach Lärm (18h/Tag) und Geruchsbelästigung (15 Meter zu den Balkonen) bis in die Nacht.“, fasst Petri die Bedenken zusammen.  Das ist noch nicht alles. Wertminderung der Wohnungen und Verkehrschaos „es gibt keine Parkplätze und Lieferverkehr bei Supermarkt gegenüber“ sind ebenso Bedenken.

Auf diesem Areal soll das Projekt realisiert werden. ©privat

In der Bezirksvorstehung Favoriten ist man sich der Problematik bewusst. Bezirksvorsteher Marcus Franz auf Anfrage: „Wir waren mit einigen Anwohnerinnen und Anwohnern bereits in Kontakt. Ein erster Antrag auf eine Bewilligung wurde abgelehnt. Derzeit liegt ein neuer Antrag vor, der von den zuständigen Stellen kritisch geprüft wird.“

Die Hausbewohner wünschen sich „eine Verkehrsberuhigung ähnlich wie im Supergrätzel und nicht noch mehr Lärm, Gewalt, Gestank, Müll und Verkehrschaos“ und kämpfen weiter gegen das Projekt.