ÖBB: Bald viergleisig von Meidling nach Mödling?

Im März 2023 wurden die Pläne von ÖBB Projektleiterin Natalie Arzt öffentlich vorgestellt. © Berger

Mit etwa 400 Zügen pro Werktag ist der Streckenabschnitt zwischen Meidling und Mödling schon heute einer der am stärksten frequentierten im gesamten ÖBB-Netz. Nun wurde der viergleisige Ausbau der Südstrecke zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht.

Mit dem geplanten viergleisigen Ausbau der Südstrecke zwoschen Meidling und Mödling schaffen die ÖBB ein attraktives Mobilitätsangebot für den Süden Wiens und das angrenzende Niederösterreich und machen die Bahn noch mehr zum Verkehrsmittel der Wahl für tausende Pendler aus dem Süden. Vielen Menschen in neu entstandenen Stadtentwicklungsgebieten wird ein bequemer Zugang zum umweltfreundlichen Nahverkehr mit den ÖBB ermöglicht.

Im Zuge des Prjekts werden auch die Bahnhöfe modernisiert. In der Benyastraße wird sogar eine neue Haltestelle errichtet. © ZOOMVP.AT

Der Ausbau schafft die Voraussetzungen für einen 5-Minuten-Takt der S-Bahn sowie zusätzliche schnelle Nahverkehrsverbindungen zwischen Meidling und Liesing. Zwischen Liesing und Mödling wird ein 10-Minuten-Takt der S-Bahn möglich. Durch die Entflechtung von S-Bahn und schnelleren Zügen können die Züge öfter halten. So werden die zusätzlichen Haltestellen Wien Benyastraße und Brunn Europaring möglich.

Startschuss für UVP-Verfahren

Nach etwa drei Jahren intensiver Planungsarbeit und Abstimmungen mit der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und den betroffenen Gemeinden Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf und Mödling wurden heute die umfangreichen Unterlagen dem zuständigen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) übergeben. Die technischen Planunterlagen bilden die Basis für das Umweltverträglichkeits-Prüfungsverfahren (UVP-Verfahren), das vom BMK geleitet wird.

Die Gesamtstrecke im Detail © ÖBB

Im UVP-Verfahren, das für große Bauprojekte verpflichtend vorgeschrieben ist, werden sämtliche Auswirkungen des Vorhabens auf Verkehr, Menschen, Natur, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft sowie Sach- und Kulturgüter erhoben. Zu diesem Zweck erstellen Experten Fachbeiträge zu den jeweiligen Gesichtspunkten – beispielsweise Ökologie, Geologie, Wasser oder Schalltechnik – in Bezug auf die technische Planung des Vorhabens. Die Planung und die Fachbeiträge werden von vom Ministerium bestellten unabhängigen Sachverständigen geprüft und bewertet.

Nach Erstsichtung der Unterlagen gibt die zuständige Behörde per Edikt bekannt, wo und für welchen Zeitraum eine öffentliche Einsicht in alle eingereichten Dokumente möglich sein wird. In dieser Zeit haben alle Verfahrensparteien auch die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben.

Der Abschluss des Verfahrens mit einem Bescheid des BMK ist aus heutiger Sicht für Ende 2025 geplant. Nach eventuellen Rechtsmittelverfahren und der Ausführungsplanung soll mit Vorarbeiten gegen Ende 2026 gestartet werden. Die Fertigstellung wird für 2032 (Meidling – Liesing) bzw. 2034 (Liesing – Mödling) angestrebt.