Ottakring: Thaliastraße: Umbau als Riesen-Aufgabe!

Für Anrainer zwischen Gürtel und Richard-Wagner-Platz haben die Bauarbeiten längst begonnen. Im Februar wurde – oft in der Nacht – gehämmert. Dabei handelt es sich lediglich um Vorarbeiten. Gas-, Wasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen wurden in Ordnung gebracht, 35 Gasanschlüsse ­erneuert oder saniert.

Acht Millionen schwer
Ein kleiner Vorgeschmack auf den Juni, wenn die richtigen Umbauarbeiten zwischen dem Gürtel und der Feßtgasse beginnen. Für WBB-Leser sind die Details nicht neu: Tempo 30 für Autos, komplette Verkehrsberuhigung, Gehsteigvorziehungen bis zu den Gleisen, neue Ruheplätze mit Sitz­­gelegenheiten, jede Menge Bäume und auch Abkühlungs­elemente. Der Umbau um acht Millionen Euro, die vom Bezirk, der Stadt und der EU gestemmt werden, hat ein großes Ziel: die Einkaufsstraße attraktiver zu machen. Zu verhindern, dass schmuddelige Geschäfte eher Abneigung als Freude hervorrufen. Die Thaliastraße soll dann der erste Vorstadtboulevard Wiens werden.

Mehr Platz für Oasen
„Durch die Maßnahmen schaffen wir mehr Platz, sorgen für mehr Sicherheit und entwickeln zahlreiche Oasen, die zu jeder Jahreszeit ihren Charme haben“, ist Bezirkschef Franz Prokop überzeugt. Wie auch Planungsstadträtin Ulli Sima: „Die Herausfor­derungen in der Planung waren groß, ist die Thaliastraße doch eine zentrale Verkehrsader in Ottakring und auch die Bim fährt im 4- bis 6-Minuten-Takt – das
wird natürlich so bleiben.“

Vieles soll besser werden
So wird etwa die Haltestelle Feßtgasse stadtauswärts ein wenig Richtung Gürtel verschoben, damit ein Wartehäuschen Platz findet.
Auch der vordere Bereich des Hoffer­platzes und die Fläche bei der Wendgasse – anschließend an die Bim-Haltestelle – werden erweitert und mit Sitzplätzen, Kühlungselementen sowie Bäumen verschönert.

Bürger waren dabei
Ein Vorwurf, der auch bei der jüngsten Bezirksvertretungssitzung aufgetaucht ist: Die Ottakringer hätten zu wenig Mitsprache. Faktum ist aber, dass trotz Corona alles getan wurde, um die Bürgerbetei­ligung zu ermöglichen. Von April bis September 2020 brachten 3.000 Ottakringer schriftlich und online viele Ideen und Meinungen ein. Mehr war nicht möglich. „Für die Mitsprache möchte ich danken“, so Prokop.

Parkplatz-Argument
Zweiter Kritikpunkt: „Als ­Autofahrer bin ich gar nicht glücklich. Wo soll man da in Zukunft stehen bleiben?“, so WBB-Leser Gerhard Cech. Dazu der Bezirksvorsteher: „Wie soll man eine Straße umbauen, wenn die Parkspur nicht angegriffen wird? Wir haben vieles überlegt – es
geht leider nicht anders.