Reform der Pensionskassen: Hoffnung auf stabile Vorsorge

200.000 Pensionisten erhalten Nachzahlung. ©iStock by Getty Images

Die Altersvorsorge steht auf dem Prüfstand. Angesichts sinkender Renten und wachsender Unsicherheit fragen sich viele, wie ihre finanzielle Zukunft im Alter aussehen wird. Experten und Vertreter der Pensionskassen haben nun Vorschläge für eine umfassende Reform vorgelegt.

Die wohlverdiente Pension ist ein Ziel, dem viele Menschen entgegenfiebern. Doch negative Nachrichten und kontinuierliche Kürzungen bereiten zunehmend Sorgen. Unklar bleibt, wie hoch die Höhe tatsächlich ausfallen wird und wie eine realistische Alterssicherung aussehen kann. Angesichts dieser Unsicherheiten diskutieren Pensionskassenverbände, Experten und die Gewerkschaft GPA über mögliche Reformen des Gesetzes.

Pensionistenverband und Gewerkschaft

Peter Kostelka, Präsident des Pensionsverbandes, und Barbara Teiber, Vorsitzende der GPA, stellten verschiedene Vorschläge zur Überarbeitung des Pensionskassengesetzes vor. Dabei betonten sie die Stabilität der staatlichen Pensionssysteme, auch bekannt als die “erste Säule”. Diese gelten als sicher, auch wenn in politisch sensiblen Zeiten oft Zweifel geschürt werden. Der alle drei Jahre erscheinende “Ageing Report” der EU-Kommission, der die wesentlichen Parameter der Altersausgaben der Mitgliedstaaten analysiert, unterstreicht diese Stabilität.

Pensionskassen, die als Teil der betrieblichen Altersvorsorge eine zusätzliche Absicherung bieten, stehen im Fokus der Diskussion. Arbeitgeber zahlen hier freiwillig regelmäßige Beiträge für die Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter ein. Trotz dieser grundsätzlich positiven Ausrichtung hat das System jedoch in den letzten Jahrzehnten erhebliche Verluste erlitten – in einigen Fällen von mehr als 50 %.

Zeit für Veränderungen

Angesichts dieser Herausforderungen sehen Kostelka und Teiber eine umfassende Reform des Systems als notwendig an. Ein zentraler Vorschlag betrifft die Steuerfreiheit für Renten, die aus Arbeitnehmerbeiträgen finanziert werden. Derzeit werden 25 % dieser Renten aus bereits versteuerten Eigenbeträgen finanziert, während in anderen Ländern die Beträge zu 100 % steuerbefreit sind. Diese vollständige Steuerbefreiung wird nun auch für Österreich gefordert.

Ein weiterer Vorschlag bezieht sich auf Zuschüsse zu den Pensionen. Krisen wie die Corona-Pandemie, die zu erheblichen Verlusten geführt haben, sollten durch Arbeitgeberzuschüsse ausgeglichen werden können. Diese Zuschüsse könnten dazu beitragen, die finanziellen Einbußen der Betroffenen abzufedern.

Höhere Abfindungsgrenzen gefordert

Zusätzlich fordern die Experten höhere Abfindungsgrenzen bei Pensionsantritt, mehr Transparenz bei der Verteilung der Pensionen sowie die Entwicklung sinnvoller Garantien und Glättungsmöglichkeiten, um die finanzielle Sicherheit der Versicherten zu erhöhen. Die Vorschläge zielen darauf ab, die zweite Säule der Altersvorsorge, die betriebliche Zusatzpension, zu stärken. Diese soll eine gleich hohe nominale Leistung wie die staatliche Rente erbringen, jedoch nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur ersten Säule dienen.

Ein Bericht von Denise Jarosch