Schutz für den Wienfluss: Wiental-Kanal sichert Zukunft

Tunnelanstich auf der Wien Kanal Baustelle am Gaudenzdorfer Gürtel, mit StR Jürgen Czernohorszky und BVIn, und Tunnelpatin, Michaela Schüchner © Stadt Wien/Martin VOTAVA

Um die Wasserqualität des Wienflusses zu verbessern und das Kanalnetz bei Starkregen zu entlasten, wird der Wiental-Kanal ausgebaut. Rund 9 Kilometer werden unter dem Wienfluss neu angelegt. Der traditionelle Tunnelanstich wurde von Bezirkschefin Michaela Schüchner vollzogen.

Die Bohrarbeiten für den 9 Kilometer langen Abwassertunnel unter dem Wienfluss starten am Gaudenzdorfer Gürtel im 12. Bezirk. In zwei Richtungen wird gegraben: nach Margareten im Osten und nach Auhof im Westen.

Traditioneller „Anstich“

Patin für die West-Röhre ist Michaela Schüchner, die am 9. Oktober den symbolischen Tunnelanstich setzte. Diese Zeremonie, die für den Tunnelbau von Bedeutung ist, soll Glück bringen. Das Ehrenamt als Tunnelpatin begann mit dem ersten Abschlag – dem Spatenstich für den Tunnel. Die Bezirksvorsteherin aktivierte dazu einen Bagger mit einem Meißel und schlug den ersten Anschlag in die Schachtwand. Schüchner zeigt sich beeindruckt: „Ich habe großen Respekt vor Ihrer Arbeit. Ich wünsche mir vor allem, dass es keine Unfälle oder Zwischenfälle gibt und alle gesund im 14. Bezirk ankommen.“

Fortschritte beim Tunnelbau

Die Vorarbeiten laufen seit März 2024. Vom 18 mal 8 Meter großen Startschacht am Gaudenzdorfer Gürtel graben die Mineure nun in 15 Meter Tiefe einen Stollen mit 15 Metern Länge nach Westen und 105 Metern nach Osten.Man realisiert die beiden Vortriebe bergmännisch nach der neuen Österreichischen Tunnelbaumethode mit Spritzbetonbauweise. In dieser 138 Meter langen Startröhre wird ab 2025 die rund 130 Meter lange Tunnelbohrmaschine Stück für Stück eingefädelt, zusammengebaut und gleichzeitig in Richtung angefahren.

Das Kanalsystem

Der Abwasserkanal verläuft rechts und links entlang des Wienflusses. Bei starken Regenfällen stoßen die Kanäle an ihre Grenzen. Das viele Regenwasser lässt sich nicht ableiten, weshalb man es in den Fluss leitet, um Überflutungen zu vermeiden. Die Lösung besteht in einem zusätzlichen Kanal, der das verunreinigte Regenwasser umleitet, um den Wienfluss zu schützen.