So will Wien Demokratie und Wissenschaft stärken

(C) Christian Jobst

Die Wiener Stadträtin für Kultur und Wissenschaft Veronica Kaup-Hasler präsentierte heute zwei Calls, einen zur Wissenschaftsvermittlung in den Wiener Bezirken und einen weiteren zur Stärkung demokratischer Institutionen.

Wissen der Vielen

Ziel des Calls „Vom Wissen der Vielen“ ist es, die Wissenschaftsvermittlung in den Bezirken mit innovativen Strategien und Projekten zu fördern. Für den zweijährig ausgeschriebenen Call stellt die Stadt Wien insgesamt 1,1 Mio. Euro bereit. Die im vergangenen Jahr von Univ.-Prof.in Ulrike Felt erstellte Studie „Die Stadt als Wissensraum“ über den Status Quo der Wissenschaftsvermittlung in Wien bildet die Grundlage für die Auslobung des neuen Calls.

Stärkung der Demokratie

(C) Diesner Stefan: Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler

Mit dem Forschungscall 2022 „democracy in progress – Beiträge zur Stärkung des Vertrauens in demokratische Institutionen“ wiederum ruft die Stadt Wien zur Auseinandersetzung mit dem demokratischen System und zivilgesellschaftlichen Formen der Partizipation auf. Pro Projekt stehen bis zu 150.000 Euro zur Verfügung, insgesamt hat der einjährige Call ein Volumen von 600.000 Euro.

„Wir sehen heute, wie wichtig es ist, eine positive Haltung gegenüber der Wissenschaft zu fördern“, so Wiens Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Mit unserer Initiative sollen neue Vermittlungsstrategien zum Abbau von Barrieren zum Einsatz kommen, um das bunte Feld der Forschung nachhaltig interessant zu machen. Je aufgeschlossener die Wienerinnen und Wiener der Wissenschaft gegenüber sind, desto besser werden wir gesellschaftlichen Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft begegnen können. Ganz besonders wichtig ist die Frage, wie wir als Gemeinschaft leben wollen und wie wir dem Klimawandel entgegentreten. Das hilft, wichtige Ziele, wie etwa den Wiener Klimafahrplan für eine klimagerechte Stadt, umsetzen zu können – denn das geht nur gemeinsam!“

Solidarität und Demokratie

 „Wichtig ist mir auch der zweite Call, ‚democracy in progress‘, der zur Auseinandersetzung mit dem demokratischen System und zivilgesellschaftlichen Formen der Partizipation aufruft soll“, führt Kaup-Hasler fort. „Denn das ist es, was wir auch mit der Smart City Strategie ausbauen wollen: eine wissenschaftsfreundliche Gesellschaft, in der Solidarität großgeschrieben wird und stabile demokratische Strukturen die Basis für das Zusammenwirken Aller bilden.“

Peter Klimek (Complexity Science Hub Vienna, MedUni Wien) pflichtet bei: „Die Erfahrung des letzten Jahres zeigt, wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung grundsätzlich aufgeschlossen ist gegenüber den Erkenntnissen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Jede Bemühung, diese positive Grundhaltung zu fördern, ist zu begrüßen.“

Auch Ulrike Felt, Leiterin des Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Wien, schlägt in diese Kerbe: „Eine der vielen Lehren, die wir aus der Corona Krise ziehen können, ist, dass die breite Bevölkerung wenig Klarheit über die tatsächlichen Komplexitäten von Wissenschaft, über Prozesse der Erkenntnisproduktion, die Stabilität von Wissen, über Begriffe wie Evidenz und Expertise und vieles mehr hat.“

Wien, Stadt der Wissenschaft

Die Wiener Fortschrittskoalition hat sich das Ziel gesetzt, Lust auf Wissenschaft machen und die Wissenschaftskommunikation ausbauen. Wissenschaft soll noch stärker als Teil der Gesellschaft etabliert werden. Auch im Hinblick auf den ambitionierten Klimafahrplan, den die Stadtregierung vorgestellt hat, ist es wichtig, einen positiven, vertrauensvollen Zugang zur Forschung in allen Teilen der Gesellschaft zu befördern. Hier greifen alle Räder ineinander, so auch die Aktivitäten des Wissenschaftsreferats der Stadt Wien, das mit Projekten wie den vorgestellten Calls Dynamik schafft.