Tierschutz und Fleischkonsum: Mehr Transparenz gefordert!

©Naturfreunde/Regina Hrbek

Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober hat die Organisation Vier Pfoten eine umfassende Studie veröffentlicht, die das Bewusstsein der Österreicher:innen für Tierwohl und ihr Verhalten beim Fleischkonsum beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen eine klare Haltung der Bevölkerung zu wichtigen Tierschutzthemen und geben interessante Einblicke in die Ernährungsgewohnheiten.

Im September haben rund 1.000 Befragte ab 16 Jahren ihre Meinungen zur Problematik im Tierschutz abgegeben. Dabei zeigt sich, dass der Großteil (91%) ein Verbot von Qualzucht als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ einstuft. Weiterhin geben rund 85% an, dass ihnen ein Verbot von Langstrecken-Tiertransporten sehr wichtig ist. Generell sind Themen wie das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration, die Haltung von Nutztieren und ein Verbot von Vollspaltenböden für 4 von 5 Personen von großer Bedeutung.

Ernährung und Kaufverhalten

Die Umfrage bietet auch aufschlussreiche Erkenntnisse über die Ernährungsgewohnheiten: So greifen 38 Prozent der Befragten häufig zu Aktionsware beim Fleischkauf und kaufen in der Folge oft mehr, als sie ursprünglich vorhatten (20 Prozent). Zudem wissen lediglich zwölf Prozent der Bevölkerung, woher das Fleisch stammt, das sie bei ihrem letzten Restaurantbesuch konsumiert haben. Gleichzeitig geben 32 Prozent an, dass die Herkunft des Fleisches auf der Speisekarte ihre Entscheidung beeinflusst.

Rabattaktionen und die Folgen

Personen, die mehrmals pro Woche Fleisch konsumieren, neigen dazu, häufiger zu rabattiertem Fleisch zu greifen. So haben 45 Prozent dieser Gruppe im vergangenen Monat mindestens einmal zu vergünstigtem Fleisch gegriffen, während dies nur für 15 Prozent der Befragten gilt, die selten Fleisch essen. Eine seit langem bestehende Forderung von Vier Pfoten ist zudem ein Verbot von Rabatten auf Fleisch.

Wir sehen an unserer Umfrage, dass die Menschen bei verbilligtem Fleisch oft zu viel kaufen. Das Verramschen von Lebensmitteln ist nicht nur verwerflich – schließlich muss für Fleisch ein Lebewesen sterben. Es ist auch aus gesundheitlicher Sicht und aus Klimaschutzgründen problematisch, zu viel Fleisch zu essen“, sagt Weissenböck.

Fehlende Kennzeichnung in der Gastro

Weissenböck hält es für völlig unverständlich, dass die Gastronomie bisher von jeglicher Kennzeichnung tierischer Produkte ausgenommen ist: „Unsere Umfrage zeigt erneut deutlich, dass Restaurantbesucher nicht wissen, was auf ihren Tellern landet. Diese Informationen würden jedoch ihre Entscheidungen erheblich beeinflussen, wie wir nun klar belegen können“, erklärt Weissenböck.