Was wurde ­eigentlich aus … Franz Hasil?

Viele Champions-League-Sieger hat Österreich im Fußball ja nicht ­gerade – genau gesagt zwei: Der eine ist David Alaba (2013 und 2020), der andere gewann diesen Titel, der damals noch Europacup der Meister hieß, 1970: Franz Hasil, einer der Superstars von Feyenoord Rotterdam, triumphierte mit den Holländern im Finale des Mailänder San-Siro-Stadions gegen Celtic Glasgow in der Verlängerung mit 2:1.

Dafür kassierte er eine satte Prämie von umgerechnet 7.000 Euro. Reich wurde man damals also nicht, populär aber schon: Der Urwiener Franz landete bei einer Wahl zur beliebtesten niederländischen Persönlichkeit an zweiter Stelle – hinter Königin Juliana, die ihn daraufhin zu einer Privataudienz einlud. Ein paar Wochen später wurde Hasil mit Feyenoord durch einen Erfolg gegen den argentinischen Meister Estu­diantes auch noch Weltpokal­sieger.

Zu wenig Klasse

„Ja, ja, das liebe Geld“, ­lächelt der Champion von früher. „Heuer wäre ich mit meinen Erfolgen und Leistungen Millionär. Damals habe ich fünfmal so viel wie ein Arbeiter verdient. Das war auch enorm, aber die ­Relationen stimmten zumindest halbwegs.“ Obwohl ihm einiges am modernen Fußballgeschäft missfällt, feuert Hasil seinen Stammklub Rapid noch immer gern im Stadion an: „Die Mannschaft ist aber zu unbeständig, sie hat trotz mancher Erfolge zu wenig Klasse. Wir waren halt noch Grün-Weiße durch und durch, viele von der Jugend an, eine verschworene Gemeinschaft. Jetzt kommen die Spieler von irgendwoher.“

Genug Geld

Dass die gigantischen Summen diesen Sport verderben, sieht man auch am Transfer seines „Nachfolgers“ als Champions-League-Sieger von Bayern zu Real: „Ich wäre an Davids Stelle in München geblieben. Er hat dort alles gehabt, was er braucht. Auch genug Geld.“

Der 77-jährige Hasil selbst betreibt übrigens immer noch viel Sport. „Fußball geht wegen meines künstlichen Knies nicht mehr, dafür fast jeden Tag Tennis.“ Unter ­anderem mit den Austrianern Herbert Prohaska und Toni Polster.