Was wurde ­eigentlich aus …

Die gute Nachricht für die weiblichen Leser zuerst: Oliver Stamm schaut noch immer so knackig aus, dass er in der legendären TV-Serie „Baywatch“ jederzeit eine Hauptrolle spielen könnte. Hand aufs Herz: Wer würde sich nicht gerne von ihm retten lassen? Der Grund dafür ist eine gesunde Lebens­weise, viel Bewegung – und das Nahrungsergänzungsmittel „Isagenix“. Für diese amerikanische Firma ist der ehemalige Beachboy übrigens auch als seriöser Kommunikationsberater tätig. Manchmal trägt der sonnige Badehosenmodel-Typ dabei sogar einen Anzug.

Sandwühler
Ich sehe mich überhaupt nicht als Verkäufer, vielmehr als Helfer“, verrät der mittlerweile 54-Jährige. „Ich möchte möglichst viele Freunde und Kunden dabei unterstützen, fit zu bleiben.“ Das Netzwerken, das Eintreten für eine gute Sache, liegt ihm einfach im Blut: Das war schon so, als er mit viel Engagement einen neuen Trendsport im eher konservativen Österreich „erfunden“ hat. Weil der ehemalige Hallen-Volleyballer, der 75-mal im Nationalteam gespielt hatte, zur Beach-Version wechselte und mit Nik Berger zu den Olympischen Spielen 2000 nach Sydney wollte, rümpfte so mancher Funktionär die Nase – sogar der strenge Verbandspräsident Peter Kleinmann. „Von Pubertierenden, die ein bisschen im Sand herumwühlen“, war abschätzig die Rede. Doch der Erfolg gab Stamm, der nicht nur für sportliche Siege sorgte, sondern auch die Werbetrommel in eigener Sache rührte, Recht: Mit dem neunten Platz auf dem berühmten Bondi Beach an der austra­lischen Küste schrieb er ­heimische Sportgeschichte. Plötzlich waren auch in unserer Skination Ausdrücke wie Baggern, Sideout oder sogar One-Two-Barbecue geläufig – was übrigens in der Praxis heißt, dass man nach zwei Niederlagen in der Vorrunde ausgeschieden ist und daher Party machen kann. Feste gehören tatsächlich zu diesem Sport wie der unvermeidliche Matchball – auch für die wachsende Fangemeinde, die in der Folge den Grand Slam in Klagenfurt in ein Turnier der Superlative verwandelt hat. Mit Top-Promis wie Fürst Albert von Monaco an der Spitze.

Sesshafter „König“
„König Oliver I.“ wurde hingegen ruhiger und sesshaft: Heute wohnt der gebürtige Wiener, der Weltenbummler außer Dienst, der auf den schönsten Stränden zu Hause war, mit seiner Gattin und den beiden Kindern im beschaulichen Klosterneuburg und genießt sein Leben als PR-Berater. „Ich mache das mit derselben Leidenschaft wie früher das ­Beachvolleyball“, lächelt er. Und wer weiß? Vielleicht brauchen sie ihn ja einmal in Hollywood, wenn „Baywatch“ doch noch fortgesetzt wird …