Wissenschafterin des Jahres: Wiener WU-Professorin Stagl

Sie hat die Ökologie in die Wirtschaft gebracht: Univ.-Prof. Mag. Dr Sigrid Stagl ist zur „Wissenschafterin des Jahres" gekürt worden. © Lukas Pelz

Die renommierte Sozioökonomin Univ.-Prof. Mag. Dr. Sigrid Stagl wurde zur „Wissenschafterin des Jahres“ 2024 gewählt. Mit ihrer Expertise in nachhaltigem Wirtschaften, Energiefragen und ressourcenschonender Ökonomie prägt sie nicht nur die wissenschaftliche Landschaft, sondern begeistert auch die Öffentlichkeit durch verständliche Vermittlung komplexer Zusammenhänge.

Mit ihrer Wahl wird Sigrid Stagls unermüdliches Engagement für Nachhaltigkeit und Wissenschaftskommunikation gewürdigt.  Man könnte uach sagen, sie hat die Ökologie in die Wirtschaft gebracht. Stagl ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Forschung nicht nur die akademische Welt, sondern auch die Gesellschaft bereichern kann.

Wegbereiterin der nachhaltigen Wirtschaft

Sigrid Stagl gilt als herausragende Expertin auf dem Gebiet der Sozioökonomie. Ihre Forschungsarbeit widmet sich nachhaltigem Arbeiten, ökologischer Makroökonomie und integrierten Bewertungsmethoden. Besonders ihr Fokus auf die Themen Nachhaltigkeit, Energie und Nahrungsmittelversorgung macht sie zu einer gefragten Ansprechpartnerin für Medien. „Sigrid Stagl bringt komplexe Themen auf den Punkt und hat die Wissenschaftskommunikation entscheidend geprägt“, betonte Wissenschaftsminister Martin Polaschek bei der Ehrung. Diese Fähigkeit zur Vermittlung schwieriger Inhalte war ein wesentlicher Grund für ihre Wahl durch den Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten.

Internationale Karriere mit deutlicher Vision

Die 56-jährige Wienerin blickt auf eine eindrucksvolle Karriere zurück. Seit 2008 ist sie Professorin an der Wirtschaftsuniversität Wien, wo sie 2014 das Institute for Ecological Economics gründete und leitete. Heute steht sie dem Department für Sozioökonomie vor. Ihre akademischen Wurzeln liegen an der WU Wien, ergänzt durch ein PhD-Studium am Rensselaer Polytechnic Institute in New York. Dort wurde ihr weltweit das erste Doktorat in Ecological Economics verliehen – ein Meilenstein in der wissenschaftlichen Landschaft. Stagl war zudem in führenden Positionen der European Society for Ecological Economics tätig und seit 2023 Mitglied des Generalrates der Österreichischen Nationalbank.

Eine Vorbildrolle für Frauen in der Wissenschaft

Mit Sigrid Stagl reiht sich eine elfte Frau in die Liste der „Wissenschafterinnen des Jahres“ ein. Diese Auszeichnung würdigt Forscherinnen und Forscher, die durch verständliche Vermittlung ihrer Arbeit das Ansehen der Wissenschaft in der Öffentlichkeit fördern. Vor Stagl erhielten Pionierinnen wie die Transplantationschirurgin Hildegunde Piza oder die Klimaforscherin Helga Kromb-Kolb diesen Titel. Ihre Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung einer starken weiblichen Stimme in der Wissenschaft und dient jungen Wissenschaftlerinnen als Inspiration.

Innovation in der Wirtschaft stärken und positive Zukunftsbilder

Wichtig ist für die engagierte WU-Professorin Stagl die Stärkung innovativer Unternehmen im Klimaschutzbereich: „Interessensvertretungen müssen die innovativen Unternehmen stärker unterstützen, um für die unvermeidbaren Veränderungen besser gerüstet zu sein und die Transformation aktiv und positiv zu gestalten.“ Und sie betont, dass man positive Bilder vorleben muss: „Wir brauchen positive Zukunftsbilder. Wissenschaft kann Chancen aufzeigen: neue Arbeitsplätze, regionale Wertschöpfung und ein besseres Leben für alle. Ohne solche Visionen riskieren wir Desorientierung und geben Populisten Raum. Wissenschaft macht Österreich stark, resilient und innovativ.“

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