Wir trauern um einen guten Freund: Adieu, Peter!

Ludwig Schedl

Er war einer der größten Moderatoren, die das Land je hatte. Er war jahrelang Wiener-Bezirksblatt-Kolumnist und ein guter Freund. Wir trauern aufrichtig um Peter Rapp, die ORF-Legende.

Es ist schon einige Zeit her, dass wir Peter lebensfroh und lustig erlebt haben. Bei seinem 80. Geburtstag beim 48er-Tandler am 14. Februar 2024 war so ein Tag, wo er noch sang, scherzte und zufrieden die Glückwünsche entgegennahm. WBB-Geschäftsführer Thomas Strachota und Chefredakteur Hans Steiner hatten die Ehre und Freude, dabei zu sein. Wir wussten damals aber noch nicht, dass es eine der letzten Begegnungen mit dem ewigen TV-Dino sein sollte.

Lange Leidenszeit

Denn wir hatten uns zum Stillschweigen verpflichtet, wussten aber schon seit Monaten, dass es Peter nicht gut ging. Wir litten mit ihm, hofften auf ein medizinisches Wunder. Es sollte nicht sein. Was uns bleibt, sind die Erinnerungen an ihn – diese aber nicht zu knapp, hat er doch seit 2008 regelmäßig im Wiener Bezirksblatt seine “Wiener Geschichte(n)” geschrieben. Oft lustig, manchmal launig, aber immer informativ und lesenswert.

Peters Pläne für die Bestattung

Was wäre aber naheliegender, als Peter Rapp selbst über seine Begräbniswünsche sprechen zu lassen. Er hat sie im Friedhofs-Buch “Schluss. Aus. Vorbei?” vor wenigen Jahren selbst verfasst. Hier der Wortlaut:

“Eine Variante für mein Begräbnis habe ich mir auch schon überlegt – auch wenn ich noch darüber nachdenke. Mit meinem mir angeborenen Humor habe ich mir gedacht, man muss darauf anspielen, dass ich ein starker Raucher bin. Meine letzten Worte sind vermutlich: ,Endlich Nichtraucher.‘ Auf meinem Sarg soll dann ein Rauchfang montiert werden. Beim Hinaustragen des Sarges erzeugt man dann mit Trockeneis kleine Rauchwolken, die aus dem Rauchfang herauskommen.

Früher gab es ja auch Grabstätten mit Rettungswecker – nach dem Motto: ,Gib dem Scheintod keine Chance! Ich habe mir auch überlegt, ob sie mir auch ein paar Handys in die Tasche stecken und an die Leute, die hinter meinem Sarg hergehen – falls es ein Sarg wird, ich habe das noch nicht entschieden –, die Handynummer verteilen. Dann klingelt es im Sarg und nach ein paarmal Läuten kommt die Sprachbox mit meiner Stimme, die sagt: ,Jetzt braucht’s mich auch nimmer anrufen.’ Oder: ,Entschuldigung, dass ich nicht aufstehe.’

Ich fände es auch ganz lustig, dass auf meinem Sarg von allen meinen Sendungen – und es hat unglaublich viele gegeben – jeweils das Marken­zeichen bzw. Logo der Sendung auf dem Sarg klebt. Spotlight und Jahrmarkt, Hoppala, Millionenshow und viele mehr. Das sind 20 bis 30 unterschiedliche Logos. Das wär ein gutes Motiv für Fotografen.

Dazu fällt mir ein Witz ein – Scheintodwitze sind ja eine rare Spezies, so wie überlebende Scheintote. Da sagt eine Frau beim Begraben: ,Ich bitte Sie, legen Sie meinen Mann am Bauch in den Sarg, nicht auf den Rücken. Der Bestatter wundert sich, macht aber, was ihm aufgetragen wird, und legt ihn so hin. Dann fragt er die Witwe: „Gehören Sie einem Kult an oder ist das eine Religion, warum soll der Verstorbene auf dem Bauch liegen?“ Sagt sie: „Nein, der war zweimal scheintot, jetzt grabt er einmal in die falsche Richtung.

Und dann natürlich der Witz, bei dem die alte Frau zeitig in der Früh zum Portier am Wiener Zentralfriedhof kommt und sagt: „Bitte, wo ist Reihe 14, Grab 48?“ Daraufhin sagt der Portier: ,Z’spät hamkummen und dann ned zhaus finden, des hamma scho gern.‘”

So war “Peter, der Große”. Für uns WBBler bleibt er unvergessen – auch mit den folgenden Bildern.

Hans Steiner
Chefredakteur