Wohnungsvergabe NEU: mehr Transparenz, Flexibilität, Fairness

Die Wohnungsvergabe im sozialen Wohnbau wird modernisiert. Ab Mai starten erste Änderungen. © Freepik.com

Die Stadt Wien geht einen bedeutenden Schritt in der Wohnpolitik: Ab Mai 2025 startet die schrittweise Umsetzung der „Wohnungsvergabe NEU”. Das neue System macht die Vergabe von Gemeindewohnungen und gefördertem Wohnraum flexibler und gerechter. Damit passt sich Wien den modernen Lebensrealitäten seiner Bewohner an.

Bisher war der Zugang zu einer Gemeindewohnung an starre Kriterien gebunden. Die Vergabe gestaltet sich individueller. Statt eines festen Katalogs an Wohnbedarfsgründen soll ein transparenter Punkteschlüssel die persönliche Lebenssituation besser widerspiegeln. „Die Wohnungsvergabe ist der Zentralschlüssel für den Eintritt in den weltberühmten sozialen Wohnbau von Wien. Mit der neuen Regelung wird das System transparenter, flexibler und gerechter“, erklärt Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Wichtige Neuerungen ab Mai 2025

Mit der ersten Reformstufe treten zwei entscheidende Veränderungen in Kraft:

  • Wegfall der Adressbindung: Bisher mussten Antragsteller zwei Jahre an derselben Wiener Adresse gemeldet sein. Zukünftig reicht ein durchgehender Hauptwohnsitz in Wien – unabhängig von der Anzahl der Wohnungswechsel. Das hilft besonders jungen Menschen in befristeten Mietverhältnissen oder nach einer Trennung.
  • Unterstützung für Haushalte mit finanziellen Belastungen: Wer einen positiven Bescheid für Wohn- oder Mietbeihilfe hat, erhält erleichterten Zugang zum sozialen Wohnbau. Das hilft jenen, die trotz Einkommen mit den steigenden Wohnkosten kämpfen.

Ein Wiener Wohn-Ticket für mehr Effizienz

2026 folgt der nächste Meilenstein: Gemeindewohnungen und geförderte Wohnungen werden in einem einzigen System gebündelt. Wer eine leistbare Wohnung sucht, braucht dann nur noch ein „Wiener Wohn-Ticket“. Damit wird die Vergabe nicht nur einfacher, sondern auch treffsicherer. Ein weiteres Plus: Das Punktesystem berücksichtigt unterschiedliche Lebensphasen. Familienzuwachs, Ausbildung oder gesundheitliche Einschränkungen werden individuell bewertet, um bedarfsgerechten Wohnraum zu sichern.

Langfristige Sicherheit bleibt bestehen

Trotz aller Neuerungen bleibt ein Grundpfeiler des Wiener Wohnmodells erhalten: Unbefristete Mietverträge sorgen für langfristige Sicherheit – ein großer Vorteil gegenüber dem zunehmend prekarisierten privaten Mietmarkt. Auch der „Wien-Bonus“, der Langzeit-Wienern Vorteile einräumt, bleibt bestehen. Mit diesen Reformen macht Wien seinen sozialen Wohnbau zukunftsfit. Mehr Menschen erhalten Zugang zu leistbarem Wohnraum, und die Stadt bleibt ihrer Vorreiterrolle in der sozialen Wohnpolitik treu.

 

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