Minister geben Startschuss für 1. Wiener CyberHAK

Martin Polaschek, Astrid Holzer und Gerhard Karner (Mitte) bei der Unterzeichnung des Abkommens @ Harald Klemm

Innenminister Gerhard Karner und Bildungsminister Martin Polaschek unterzeichneten ein Abkommen über die Schaffung der CyberHAK für Sicherheitsmanagement und Cyber-Security in Wien.  Start ist im Schuljahr 2024/25 an der Vienna Business School Floridsdorf.

Die erste Klasse ist bereits voll: An der Vienna Business School Floridsdorf öffnet im kommenden Schuljahr neben den klassischen HAK- und HAS-Ausbildungen auch die „Handelsakademie für Sicherheitsmanagement und Cyber-Security“, kurz: CyberHAK, ihre Pforten. Das Interesse bei Schülern ist groß, gilt der Schulzweig doch als Ausbildung mit Jobgarantie.

Am meisten interessieren sich die Schülerinnen und Schüler für die Themen Cyberkriminalität, Darknet und Cybermobbing. (Astrid Holzer)

Erst zweimal in Österreich (Horn und Tamsweg) gibt es bisher eine HAK-Ausbildung mit Fokus auf Sicherheitsmanagement. Nun bekommt der Schulzweig in Wien einen dritten Standort: Hier erhalten Schüler neben einer fundierten wirtschaftlichen Ausbildung mit allen bewährten Unterrichtsinhalten der HAK auch eine Grundausbildung in den Bereichen Cyber-Security/IT-Sicherheit und öffentliche Verwaltung und erwerben wertvolle Kompetenzen für Leben und Beruf.

Abkommen zwischen Innen- und Bildungsministerium

Unterstützung kommt von ganz oben: Der Bundesminister für Inneres, Gerhard Karner, und der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Martin Polaschek, wollen mit einem eigenen Abkommen einen hohen, praxisnahen Ausbildungsstandard sicherstellen.

„Mit dem Start eines weiteren Cyber-Schwerpunkts an der Vienna Business School Floridsdorf im Herbst dieses Jahres setzt das Innenministerium seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schulen fort“, erklärte Bundesinister Karner im Rahmen der Unterzeichnung des Abkommens im Festsaal der Vienna Business School Floridsdorf.

1. Reihe: Schüler des ersten Jahrgangs der CyberHAK an der VBS Floridsdorf. 
2. Reihe: (v.l.n.r.) Stefan Lamprechter, Thomas Racher, Silvia Wallner, Martin Göbel, Martin Polaschek, Astrid Holzer, Gerhard Karner, Sabine Wachutka, Helmut Schramm und Thomas Heidecker-De León © Harald Klemm

Ziel der Kooperationsvereinbarung mit dem Bildungsministerium ist die Unterstützung bei der Umsetzung der Lehrinhalte, durch den „einerseits der vermehrten Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt in diesem Bereich nachgekommen sowie andererseits nachhaltiges Interesse (…) für eine Tätigkeit in diesem Berufsfeld und insbesondere für den Polizeiberuf, geweckt werden soll“, so heißt es wörtlich in dem Papier. Absolventen sollen durch die Ausbildung an der CyberHAK befähigt werden, „staatliche Institutionen oder Unternehmen auf potenzielle Bedrohungen durch Internetkriminalität vorzubereiten, durch eine Krise zu begleiten sowie anschließend die richtigen Maßnahmen zu treffen.“

Dies soll unter anderem durch „die Unterstützung der VBS Floridsdorf bei der Ausbildung durch die Zurverfügungstellung von Wissen und Know-How von im Cyberbereich spezialisierten Polizistinnen und Polizisten“ erreicht werden, so steht es im Abkommen. Um stets „on track“ zu sein, verpflichten sich die Kooperationspartner außerdem „zu einem regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch im Bereich Cyber-Security“, um Updates der Lerninhalte zu koordinieren.

Theorie und Praxis

Die Direktorin der Vienna Business School Floridsdorf, Astrid Holzer, ist stolz darauf, den neuen Schulzweig nach Wien zu holen. „Wir haben im Rahmen einer Umfrage großes Interesse bei Jugendlichen an der CyberHAK festgestellt“, berichtet sie. „Am meisten interessieren sich die Schülerinnen und Schüler für die Themen Cyberkriminalität, Darknet und Cybermobbing. Auch diese Themen werden wir im Unterricht an der CyberHAK selbstverständlich behandeln.“ Praktika werden echte Einblicke in den Berufsalltag von Experten liefern.

Überlegt wird auch die Einrichtung einer Übungsfirma mit Spezialisierung auf Cybersicherheit. „Wir wollen für die kommenden Jahrzehnte Bildungsstandards setzen“, verspricht die Direktorin. „Dazu arbeiten wir mit den Handelsakademien Horn und Tamsweg, zusammen, um den Lehrplan optimal aufzustellen und aktuell zu halten.“ Als Beispiel nennt Holzer die zunehmende Bedeutung der KI für Cybersicherheit: „Künstliche Intelligenz wird Unternehmen bei der Abwehr von Cyberkriminalität künftig noch besser unterstützen können – bildet aber auf der anderen Seite Risiken durch die Ermöglichung neuartiger Cyber-Crime-Methoden. Bei diesen Entwicklungen gilt es stets „on top“ zu bleiben. Die Bundesministerien für Inneres und Bildung dabei hinter uns stehen zu wissen, zeigt die Wichtigkeit dieser Ausbildung und bedeutet uns sehr viel.“

Zur Unterzeichnung des Abkommens kamen auch Schüler des ersten Jahrgangs, der im Herbst startet. „Ich möchte nach der CyberHAK noch drei Jahre studieren und kann dann in meiner Wunschfirma im Bereich Informationssicherheit anfangen zu arbeiten“, hat Klarissa, 14, bereits einen klaren Plan vor Augen.

Mehr Informationen findet man unter www.vbs.ac.at