1-2-3 lautete die lang kolportierte Formel für das zukunftsweisende österreichweite Ticket. Mit dem 1-2-3-Ticket sollte der österreichische Gebührenfleckerlteppich im Öffentlichen Verkehr beendet und eine klimaschonende Alternative für Pendlerinnen und Pendler geboten werden. Das 1-2-3-Ticket scheiterte nun, wie Verkehrsministerin Gewessler, in einer Pressekonferenz in Oberösterreich verkündete. Statt dem 1-2-3-Ticket für ganz Österreich präsentierte die Ministerin das KlimaTicket Now, gültig für 6 von 9 Bundesländern.
1-2-3 Vorbei
Noch bevor die Verhandlungen mit dem Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) – hier sind die Anbieter des öffentlichen Verkehrs der Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland vertreten – Abschluss fanden, präsentierte die Ministerin das unfertige Ticket. Ab 26. Oktober ist das halbe Klimaticket gültig, die halb-österreichweite Jahreskarte kostet 1.095 €. Mit diesem Ticket ist die Nutzung aller Strecken der ÖBB, Westbahn etc. möglich, sowie die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel der Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich, Salzburg, Kärnten und der Steiermark.
Nur Wien um 1 Euro/Tag
Ursprünglich sollte das 1-2-3-Ticket ermöglichen, dass um 1 Euro pro Tag pro Bundesland, 2 Euro pro Tag für zwei Bundesländer und um 3 Euro pro Tag durch ganz Österreich der öffentliche Nahverkehr genutzt werden kann.
Nicht nur, dass das KlimaTicket Now nicht für das gesamte Land gültig ist, wurde auch aus der Eins und der Zwei nichts. Wien bleibt weiterhin das einzige Bundesland, dass seinen Bewohnerinnen und Bewohnern ein Jahresticket um einen Euro pro Tag ermöglicht. Ab 26. Oktober können zum Beispiel Oberösterreich das Klimaticket OÖ erwerben – dies schlägt sich inkl. Linz, Wels und Steyr mit 621 € zu Buche. Auch ist noch nicht Klar wie und ob sich die 2-Bundesländer-Variante gestalten wird.
Vorgehen stößt vor den Kopf
Der VOR zeigt sich jedenfalls über das Vorgehen der Umweltministerin überrascht. Man stünde noch mitten in den Verhandlungen und habe maßgeschneiderte Lösungen für die Ostregion präsentiert. Mit der jetzigen KlimaTicket Now Variante sei keine Gültigkeit am Regional- und Nahverkehr der ÖBB sowie auf Strecken der Wiener S-Bahnen, der Wiener Lokalbahnen, der Raaberbahn und der Niederösterreichbahn gegeben.
Der VOR sei jedenfalls weiter zu Gesprächen bereit und steht hinter der Einführung des Klimatickets. Die Ostregion befördert über 60% der österreichischen Fahrgäste und leisten mit 245 Millionen Kilometer pro Jahr über 50% des heimischen öffentlichen Verkehrsangebot.