Zentralfriedhof: Prominenz am Friedhof

Josef Taucher ­präsentiert:

Teil 42 unserer Serie „Josef Taucher präsentiert: WIENER WUNDER-WELTEN“ führt zum Zentralfriedhof. Mit 330.000 Grabstellen ist der Zentralfriedhof eine eigene Welt. Mit jeder Menge Prominenz. 

Wussten Sie, dass der Wiener Zentralfriedhof nach seiner Eröffnung im Jahr 1874 bei der Bevölkerung unbeliebt war? Kaum vorstellbar, oder? Vielen war der Weg nach Simmering tatsächlich zu umständlich – so weit draußen zwischen Schlachthäusern, Feldern und Simmeringer Haide.

1.000 Ehrengräber

Um die Attraktivität des Friedhofs zu heben, beschloss der Wiener Gemeinderat 1881, berühmten Persönlichkeiten eigene Grabstätten zu widmen. Und so traten etwa Johann Strauß Vater und Josef Lanner, die ursprünglich am Döblinger Friedhof begraben waren, ihre letzte Reise nach Simmering an. Und siehe da, der Plan des Gemeinderats ging auf. Die Wiener schenkten „ihrem“ Zentralfriedhof die gewünschte Aufmerksamkeit und nahmen mit regem Interesse an den Beisetzungen der Prominenz teil. Und das ist bis heute so.

Ein Ehrengrab ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt über den Tod auf Friedhofsdauer vergibt. Am Zentralfriedhof gibt es rund 1.000 Ehrengräber. Darunter Gräber weltbekannter Musiker wie Johannes Brahms, Franz Schubert, Ludwig van Beethoven, aber auch Falco und Udo Jürgens. Ein Spaziergang durch die Grabreihen ist wie eine Reise durch die Geschichte – sie zeigt uns unvergessliche Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Kultur, ­Literatur, Malerei, Sport etc.

Jeden Besuch wert

Vor der Jugendstilkirche, die im Zentrum thront, befindet sich die Präsidentengruft – sie ist die letzte Ruhestätte aller österreichischen Bundespräsidenten seit 1945. „Der Zen­tralfriedhof ist nicht nur letzte Ruhestätte, sondern auch ein beliebtes Naherholungsgebiet mit ausgedehnten Grün­flächen und Parkanlagen. ­Außerdem bietet er wichtigen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten“, so Klubvorsitzender Josef Taucher.