Seit bald 150 Jahren versorgen die Wiener Hochquellleitungen die Bundeshauptstadt mit sauberen Trinkwasser. Das Alpenwasser ist mit ein Grund für die hohe Lebensqualität in Wien. Die Hochquellleitungen versorgten die Stadt nicht nur mit Trinkwasser, sondern sie waren auch ein wichtiges Werkzeug in Kampf gegen die Cholera-Pandemie. Zum 150. Geburtstag des Wiener Wassers möchte die Stadt einen Jubiläumsbrunnen errichten.
Cholera
Im 19ten Jahrhundert wütete die Cholera-Pandemie. Die Infektionskrankheit wird von einem Bakterium ausgelöst und unter anderem über verunreinigtes Trinkwasser verbreitet. In Wien brach die Krankheit ein letztes Mal im Jahr der Wiener Weltausstellung 1873 großflächig aus. Ein wirksamer Riegel wurde der Krankheit mit dem Betrieb der I. Wiener Hochquellleitung vorgeschoben. Mit dem Ausbau der Trinkwasserversorgung und Kanalisationsausbau in Wien verschwand die Krankheit schließlich.
Klimakrise
Die Wiener Wasserversorgung stillt nicht nur den Durst und steht im Dienste der Hygiene. Gerade in Zeiten der Klimakrise hat das Lebenselement Wasser neue Aufmerksamkeit erhalten. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen, baut die Stadt beispielsweise die Wasserversorgung im öffentlichen Raum aus. Kühlende Wasserelemente und Wasserspiele sorgen für die notwendige Abkühlung. „Dem Wiener Wasser reicht keiner so schnell das Wasser. Wir verdanken ihm zu einem großen Teil unsere hohe Lebensqualität in Wien. Im Jubiläumsjahr 2023 wollen wir das Wiener Wasser gebührend feiern, aber auch auf seine Bedeutung aufmerksam machen, die speziell wegen der Klimakrise immer größer wird.“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Jubiläumsbrunnen
An den Erfolg und die Bedeutung des Wiener Wassers soll ein neuer Brunnen erinnern. Der Jubiläumsbrunnen wird in Kooperation mit KÖR (Kunst im öffentlichen Raum GmbH) in Favoriten an der Ecke Gudrunstraße/Sonnwendgasse errichtet. Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz freut sich darauf: „Der Standort ist optimal, in unmittelbarer Nähe befinden sich ein Bildungscampus und ein Pensionisten-Wohnheim. So können sich sowohl Schulkinder als auch ältere Menschen im Sommer ganz in der Nähe abkühlen.“
Der Brunnen wird optisch „zeitgemäß“ sein und über ein Wasserbecken und eine Trinkstelle verfügen. Entworfen wird dieser von Künstlern im Rahmen eines Wettbewerbs. „„Ich freue mich, dass es mit dem künftigen Jubiläumsbrunnen im Sonnwendviertel zu einer Neuinterpretation dieser interessanten Bauaufgabe kommt“, so Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.