Nach monatelangen Gesprächen und Planungen ist der Ottakringer Kirtag nach drei Jahren Pause ab 22.9. wieder auf Schiene. Bezirkschef Franz Prokop im Wiener Bezirksblatt-Interview über Hintergründe, Motivationen & Herzensanliegen.
Vor vier Jahren, 2019, war der letzte Kirtag. Das Comeback war offenbar eine schwere Geburt?
Franz Prokop: Stimmt, schon im Vorjahr wurden die ersten Wünsche an mich herangetragen – sowohl von den Ottakringern als auch vonseiten der Betriebe im Bezirk. Viele haben sich nach dem Kirtag gesehnt, wollen auf das kultige Wochenende nicht verzichten.
Wo ist das Problem gelegen? Die Pandemie ist ja schon einige Zeit vorbei.
2020 und 2021 hat Corona gebremst, im Vorjahr waren es die Finanzen. Viele Partner mussten nach den wirtschaftlich schwierigen Jahren den Gürtel enger schnallen – und die „Kulturfreunde“ als Veranstalter des Kirtags mussten sehr genau überlegen und rechnen. Im Vorjahr war es dem Vernehmen nach dann doch zu heikel.
Heuer haben Sie ja sehr intensiv mitgeholfen. Hat das den Ausschlag gegeben?
Man kann sagen, das Comeback des Kirtags ist eine gemeinsame Kraftanstrengung von vielen Ottakringern und Partnern aus der Wirtschaft. Lokale Betriebe wollen die so fröhliche und positive Veranstaltung, die es seit Mitte der 1970er-Jahre gibt, nicht einfach sterben lassen. Das hat auch unser Kirtags-Warm-up am 24. Februar bei Gissinger-Wurstwaren in der Ottakringer Straße gezeigt. Viele sind gekommen, um ein Signal zu setzen – von der Polizei über Musikanten, Sportler, Medienvertreter, Politiker bis zu Betrieben wie der Ottakringer Brauerei, 10er Marie, Nigls, Medistore und vielen mehr. Das war echt beeindruckend.
Und die Initialzündung für die Rückkehr von 22. bis 24.September im Alten Ort?
Dieser Nachmittag bei Schinken, Würstel und G’spritzten hat mir bewusst gemacht, dass der Kirtag nicht nur mir besonders am Herzen liegt. Dass es sich lohnt, bei so einem Comeback mitzuhelfen. Ich kann nicht genug „Danke“ sagen.
Ist der Tod des langjährigen Partners Fery Keinrath nicht ein Wermutstropfen?
Ein trauriger Gedanke, wir sind betroffen, dass Fery von uns gegangen ist. Seine Familie hält die Tradition aber aufrecht. Und Fery hätte gewollt, dass es den Kirtag weiter gibt, er hätte mit uns gekämpft.
Wird es auch Überraschungen an den drei Feiertagen geben?
Mit Sicherheit. Wir freuen uns etwa auf den Besuch von Bürgermeister Ludwig ebenso wie auf die Ehrung des Kulturvereins Bambi und auf ein tolles Musikprogramm, etwa mit den Bands Kingston Express, Wiener Wahnsinn oder den 16er-Buam. Es wird ein Riesenspaß!
Aktuelle Infos & Programm: https://ottakringerkirtag.at/