NS-Wiederbetätigung: Razzien bei Hooligans

Der Verfassungsschutz fand bei Hausdurchsuchungen zahlreiche NS-Devotionalien. ©BMI

Eineinhalb Jahre lang wurde wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung gegen Mitglieder der rechtsextremen Hooligan-Gruppierung „Unsterblich Wien“ ermittelt. Bei 13 Verdächtigten kam es nun zu Hausdurchsuchungen. Dabei wurden NS-Devotionalien, Waffen und Suchtgift gefunden. Weitere Ermittlungen laufen.

Seit November 2021 traten Mitglieder der Gruppierung immer wieder in der Öffentlichkeit in Lederkutten mit stilisierten NS-Symbolen auf. Da „Unsterblich Wien“ bereits in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Rechtsextremismus aufgefallen war und zahlreiche Mitglieder nachgewiesenermaßen eine rechtsextreme Gesinnung haben, begannen der Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) und Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Anfang des Vorjahres zu ermitteln.

Hausdurchsuchungen in Wien und NÖ

Am 13. September wurden bei sieben Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich bei insgesamt 13  Personen zahlreiche NS-Devotionalien, Kutten, Waffen, Handys, Datenträger und kleine Mengen Suchtmittel gefunden. Die Verdächtigen wurden sofort einvernommen und alle Beweismittel sichergestellt. Den Hooligans werden unter anderem Verstöße gegen das Verbotsgesetz vorgeworfen. Besonders relevant sind in diesem Zusammenhang die gefundenen Kutten, da auf diesen stilisierte und leicht abgewandelte „SS-Totenköpfe“ als Aufnäher zu sehen sind und sich die Gruppierung damit öffentlich zeigt und in Szene setzt.

Szene gewaltbereit und rechtsextrem

„In der Hooligan-Szene besteht eine allgemein hohe Gewaltbereitschaft. Wenn diese Gewaltbereitschaft auf Rechtsextremismus trifft, entsteht eine sehr gefährliche Lage, die dank der Ermittlungen der DSN und der LVT entschärft wurde“, sagt dazu Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Franz Ruf, der sich bei allen eingesetzten Beamten bedankt. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an.

Hans Steiner
Chefredakteur