Der Wien Energie-Erlebnispfad in der wohl bekanntesten Müllverbrennungsanlage Europas, der Spittelau, erstrahlt in neuem Glanz. Er wurde in den letzten Monaten rundum saniert und modernisiert. Besondere Highlights sind der Besuch im Müllbunker und der Ausblick von der neuen Aussichtsplattform am Dach der Müllverbrennungsanlage.
Tausende Besucher aus der ganzen Welt kommen jedes Jahr in die Anlage, um mehr über moderne Abfallverwertung und Energieversorgung zu erfahren. Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung für Müllvermeidung, Mülltrennung und sorgsamen Energieverbrauch stehen im Fokus. durch die neu konzipierten Führungen sind wesentlich größere Teile der Spittelauer Anlage ab sofort kostenlos für Besucher zugänglich. Multi-Screen-Panorama-Präsentationen, inszenierte Videoprojektionen und LED-Module an den Wänden machen Themen wie Abfallaufarbeitung und Kreislaufwirtschaft erleb- und angreifbar. Dabei steht der Rundgang ganz im Zeichen der Hundertwasser-Vision: Eine Anlage in harmonischer Symbiose von Technik, Ökologie und Kunst.
Fernwärme und Strom für 110.000 Haushalte
Rund 250.000 Tonnen Hausmüll verwertet Wien Energie mit der Müllverbrennungsanlage Spittelau jährlich. Die dadurch entstehende Abwärme versorgt pro Jahr über 60.000 Haushalte mit Fernwärme und knapp 50.000 Haushalte mit Strom. „Der neu gestaltete Erlebnispfad ermöglicht es in Zukunft noch besser und spielerisch über diese effizienten Methoden der Energiegewinnung zu informieren“, so Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke.
Ein Blick hinter die Kulissen
„Der Erlebnispfad ist bereits seit Jahren eine beliebte Attraktion und wurde nun modernisiert und erweitert. Dabei wird beispielsweise nicht nur ein Blick in den bereits beeindruckenden Müllbunker geworfen, sondern mit zusätzlichen Effekten weitere Sinneswahrnehmungen aktiviert. Die Hitze des Ofens wird plötzlich spürbar. All dies gepaart mit Erklärungen unserer Tourguides veranschaulichen die Arbeit hinter den Kulissen”, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie Geschäftsführung anlässlich der Eröffnung.
Spittelau setzt höchste Umweltstandards
Nach einem Großbrand im Jahr 1987 wurde die Müllverbrennungsanlage Spittelau von Friedensreich Hundertwasser künstlerisch gestaltet. Der Architekt stimmte dieser Umsetzung nur unter der Bedingung zu, langfristig nachhaltige Maßnahmen umzusetzen. Der Standort verfügt mittlerweile über eine der weltweit modernsten Rauchgasreinigungen und verwertet Abfall auf höchstem Umweltniveau. In der Spittelau wurde zudem weltweit erstmals bei einer thermischen Abfallbehandlungsanlage eine Rauchgasentstickungsanlage eingebaut. Durch diese Maßnahmen arbeitet die Anlage besonders umweltfreundlich – und das mitten in der Stadt. Denn die kurzen Wege und die Verwertung des Mülls direkt dort, wo er auch anfällt, sind weitere wesentliche Effizienzmerkmale des Standorts. Zusätzlich sorgen durchdachte Begrünungsmaßnahmen – die mit der Stiftung Hundertwasser abgestimmt sind – für Nachhaltigkeit.
