Kriminalität im Netz: Bereits 800 Menschen geholfen

Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima, Jörg Neumayer, Digitalisierungssprecher der SPÖ und Sandra Heissenberger, Informationssicherheitsbeauftragte der Stadt. ©PID/Christian Fürthner
Eine in Europa einzigartige Initiative der Stadt Wien feierte am Nationalfeiertag ihr einjähriges Bestehen: Die Cybercrime-Helpline. Diese Erstanlaufstelle widmet sich der ansteigenden Internet-Kriminalität und hilft mit kostenlosen Erstinformationen und der Vermittlung an professionelle Beratungsstellen. Es wurde bereits über 800 Menschen nach einem Betrugsverdacht im Netz geholfen.

Betrug steigt stark an

Betrug im Internet ist ein stark steigendes Phänomen und gehört zu den Schattenseiten der Digitalisierung. Durch neue technische Möglichkeiten wie künstliche Intelligenz und Deepfakes werden Betrugsmaschen im Netz immer schwieriger zu erkennen „Mit der kostenlosen ‚Cybercrime Helpline‘ bietet die Stadt nun bereits seit einem Jahr eine zuverlässige Erstanlaufstelle, die bei vermuteten Fällen von Cyberkriminalität rasch unterstützt“, sagt Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima dazu. „Die vielen Anrufer im vergangenen Jahr haben verdeutlicht, wie wichtig ein solches Service ist“, so Jörg Neumayer, der Initiator der Cybercrime-Helpline.

Das ist die Bilanz des ersten Jahres

Auswertungen des ersten Jahres zeichnen ein detailliertes Bild der Hintergründe für die Anrufe bei der Helpline: In 51 % der Fälle war Cyber-Betrug Anlass des Beratungsgesprächs, dazu zählt insbesondere der Verlust von Geld und Daten im Netz. Mit 12 % war Phishing, der Versuch, Passwörter der Opfer in Erfahrung zu bringen, der zweitgrößte Faktor in den gestellten Hilfeansuchen. Weitere Aspekte waren unter anderem Datenschutz (9 %), Schadprogramme (5 %) und Erpressung (5 %).

Weitere Beratung bei Experten

Die Cybercrime-Helpline wird vom Stadtservice betrieben. Die Mitarbeiter geben als Anlaufstelle erste Hilfestellungen. Aufgrund der Komplexität des Themas werden keine tiefergehenden Ratschläge sowie technische oder (straf-)rechtliche Ferndiagnosen angeboten. Wenn notwendig, verweist die Cybercrime-Helpline an die richtige Stelle für weiterführende Beratungen. Hier wird auf das bereits bestehende Angebot von verschiedenen Organisationen gesetzt, wo Experten sich um die unterschiedlichen Anliegen kümmern. Die Stadt weist darauf hin, bei Verdachtsfällen auch unverzüglich die Polizei zu informieren.

Die Cybercrime-Helpline ist unter der Telefonnummer 01 4000-4006 von Montag bis Freitag von 7:30 bis 17 Uhr erreichbar.

Hans Steiner
Chefredakteur