
Am 20. Februar 2025 lud die Bezirksvorstehung Meidling anlässlich des Demenzjahrestages interessierte Bürger*innen in ihre Räumlichkeiten ein.
Bezirksvorsteher Wilfried Zankl und die Senior*innenbeauftragte Anna Bolovich begrüßten die Gäste und leiteten eine informative Veranstaltung ein. Musikalisch umrahmt vom Duo Marion & Erich Zib.
Expert*innen teilen Wissen und Erfahrungen
Ein zentraler Programmpunkt war der Vortrag von Dr. Clemens Farr, PhD, Neurologe im AKH Wien. Er informierte die Zuhörer*innen über die neuesten Erkenntnisse zur Früherkennung, Diagnostik und Therapie von Demenzerkrankungen. Nach seinem Vortrag stand er für individuelle Fragen zur Verfügung.
Anschließend stellte Alexandra Troch, Fachexpertin der Häuser zum Leben, das Konzept der „TagFamilien“ vor. In allen 30 Häusern zum Leben wird Menschen mit Demenz ein strukturierter Tagesablauf mit gemeinschaftlichen Aktivitäten geboten. Troch erklärte: „Sinnstiftende Aufgaben und Tätigkeiten stärken die Selbstkompetenz und tragen zur Gesundheitsförderung bei.“
Innovative Hilfsmittel zur Unterstützung von Menschen mit Demenz
Besonderes Interesse weckten die Informationsstände der Häuser zum Leben, an denen innovative Hilfsmittel vorgestellt wurden. Besucher*innen konnten sich unter anderem mit der Paro-Robbe und dem Memocorby-System vertraut machen.
Susanne Altenburger, Teamleiterin Betreuung, und Sarah Casselmann, Diplomsozialbetreuerin, erklärten die Vorteile dieser Technologien: „Die Paro-Robbe dient nicht nur als Beschäftigung, sondern bietet auch emotionale Unterstützung und fördert die Gedächtnisleistung.“ Besonders in der Betreuung von Menschen mit Demenz sowie in der Psychiatrie und bei Langzeitaufenthalten im Krankenhaus kommt sie zum Einsatz.
Das Memocorby-System ist ein digitales, multisensorisches Therapietool, das sowohl zur Sprachrehabilitation nach einem Schlaganfall als auch zur Demenzprävention genutzt wird. „Durch die gleichzeitige visuelle, auditive und haptische Wahrnehmung bleibt ein Wort länger im Gedächtnis“, erklärten die Expert*innen.
Ganzheitlicher Ansatz: Betreuung, Ernährung und individuelle Förderung
Ein weiteres zentrales Thema war die Bedeutung einer angepassten Ernährung. David Martinez von der Forschungsküche der Häuser zum Leben stellte spezielle Ernährungskonzepte vor: „Eine ausgewogene Ernährung, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz abgestimmt ist, kann erheblich zur Lebensqualität beitragen.“
Der ganzheitliche Ansatz der Häuser zum Leben umfasst eine Kombination aus individueller Betreuung, gezielter Förderung und innovativen Hilfsmitteln. Ziel ist es, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bestmöglich zu unterstützen und ihnen ein würdevolles Leben zu ermöglichen.