Vor mehr als 10.000 Jahren erstreckte sich über das Wiener Becken die sogenannte Mammut-Steppe. Die bis zu 12 Tonnen schweren Riesen lebten in unseren Breitengraden in Herden. Davon können sich ab sofort alle Fahrgäste in der U-Bahn-Station U3 Volkstheater selbst überzeugen.
Stoßzahn
Ein Stück Stoßzahn eines Mammuts wurde bei Grabungsarbeiten für die neuen U-Bahnlinien U2 und U5 hinter der Uni Wien gefunden. Das Zahnstück befand sich in 13 Meter Tiefe. „Dass dieser Mammutzahn in einem Stück geborgen werden konnte, liegt an der sorgfältigen Arbeit unseres Bauteams vor Ort!“ erklärt dazu Petra Hums, kaufmännische Geschäftsführerin der Wiener Linien. Das Fundstück wurde vom Naturhistorischen Museum Wien präpariert. Der Stoßzahn ist zwischen 15.000 und 50.000 Jahre alt und stammt aus der späten Eiszeit.
„Mammuts lebten auch im Wiener Becken in einer Flusslandschaft, der sogenannten Mammut-Steppe, warm im Sommer, sehr kalt im Winter“, erklärt Univ. Prof. Dr. Mathias Harzhauser, Leiter der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des NHM. Die Mammut-Steppe dehnte sich von Mitteleuropa bis nach Asien aus. In diesem Landschaftstyp wuchsen nur wenig Bäume, sondern vorwiegend krautige Pflanzen und Gräser sowie niedriges Buschwerk.