Augarten: Politiker und Bürger gehen auf die Palme

Diesner

Das war keine ­Königsidee: Die Bezirkshauptmannschaft und die Österreichischen Bundesgärten planen im Augarten eine neue Eventzone und zwar auf dem sogenannten „Sechseckplatz“ neben dem Flakturm. Dort hätte es auch schon in der Kaiserzeit einen Konzert-Pavillon gegeben, argumentiert man, es würde ja nur der historische Zustand wiederhergestellt werden. Nur: In der Gegenwart ­müssten dort 60 Bäume einer Kastanien­allee gefällt werden. Und das bringt Bürger und Bezirks­politiker gleicher­maßen auf die Palme.

Rot und Grün

In zahlreichen Mails an das WIENER BEZIRKSBLATT beschweren sich vor allem Leopoldstädter und Brigittenauer, also die Anrainer, über die geplanten Rodungen. Und auch bei den politischen Vertretern des zweiten Bezirks gibt es seltene Einigkeit zwischen Rot und Grün.

Historisch gewachsen

„Der Augarten ist ein historisch gewachsenes Ensemble. Frühere Zustände sollten nur dann hergestellt werden, wenn dies die Qualität der Anlage verbessert“, meint SPÖ-Bezirksvorsteher Alex Nikolai. „Das Fällen von gesunden Alleebäumen gehört definitiv nicht dazu.“ Das sieht auch sein grüner Stellvertreter Bernhard Seitz so: „Aus unserer Sicht ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Im Zeichen des Klimawandels brauchen wir die Bäume.“

Nikolai verspricht, bei den zuständigen Behörden zu ­intervenieren. Andere Pläne wie die Revitalisierung des Sänger­knaben-Parterre und der Schüsselwiese begrüßt er ­allerdings.