Auszeichnung: Wien ist nun eine Fairtrade-Stadt!

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (l.) und Fairtrade Österreich-Geschäftsführer Hartwig Kirner mit der Urkunde am Christkindlmarkt. ©PID/Votava

Ein frühes Weihnachtsgeschenk für Wien: Die Stadt wurde offiziell als neue Fairtrade-Stadt ausgezeichnet. Der Name steht für einen fairen Handel, bei dem die Erzeuger für ihre Produkte einen Mindestpreis und Prämien erhalten.

Mit Fairtrade soll den Produzenten so auch bei niedrigeren Marktpreisen ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. „Wir freuen uns über das Engagement der Stadt Wien dafür“, bilanziert Fairtrade Österreich-Geschäftsführer Hartwig Kirner. „So können wir unsere Arbeit im Sinne fairerer Lebens- und Arbeitsbedingungen weiter vertiefen.“ so Kirner weiter.

Was Wien zur Fairtrade-Stadt macht

Voraussetzung für die Auszeichnung Wiens zur Fairtrade Stadt waren folgende Maßnahmen und Initiativen:

  • Der Bezug von fair produzierten und gehandelten Produkten aus dem Globalen Süden ist in den Kriterien folgender Programmen fix verankert:
    • ÖkoKauf Wien – das umfassend nachhaltige Beschaffungsprogramm der Stadt
    • „Natürlich gut essen“ – das Beratungs- und Kofinanzierungsprogramm für umfassend nachhaltige Gastronomiebetriebe
    • ÖkoEvents und ÖkoEvents PLUS – die Planung und Durchführung umfassend nachhaltiger Veranstaltungen.
  • Es gibt bereits acht ausgezeichnete Fairtrade-Bezirke in Wien: Wieden, Margareten, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Ottakring und Liesing.
  • Zahlreiche Wiener Bildungseinrichtungen erhielten bereits den Titel „Fairtrade-Schulen“

Fokus auf Geschlechtergerechtigkeit

„Die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt macht uns sehr stolz“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Ein weiterer wichtiger Punkte ist für ihn, dass die Partnerschaft den Menschen im Globalen Süden bei notwendigen Klimaanpassungen hilft. Außerdem wird durch die Initiative auch die Frauen- und Geschlechtergerechtigkeit gestärkt, da in den Fairtrade-Standards auch ein Diskriminierungsverbot verankert ist. Es gibt konkrete Frauenfördermaßnahmen, was zur Folge hat, dass lang- und mittelfristig deutlich mehr Frauen in Führungspositionen kommen.

Fairer Handel hilft auch heimischer Wirtschaft

In jüngster Zeit helfen die Fairtrade-Prämien Bauernfamilien sowie Farmarbeitern dabei, Maßnahmen zur Klimaanpassung zu setzen. „Denn wir wissen von so gut wie allen Partnern im Globalen Süden, dass sie bereits jetzt massiv mit den Folgen der Klimakrise zu kämpfen haben“, berichtet Hartwig Kirner. „Für uns kommt noch ein weiterer Aspekt dazu“, ergänzt Jürgen Czernohorszky: „Der Bezug fair produzierter und gehandelter Produkte hilft auch dabei, Billigstimporte zu reduzieren – womit auch die lokale Wirtschaft geschützt und unterstützt und damit Arbeitsplätze gesichert werden“.