Im feierlichen Rahmen des Wiener Rathauses wurde eine außergewöhnliche Frau geehrt: Erika Freeman, renommierte Psychoanalytikerin und Zeugin einer bewegten Zeit, erhielt die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien.
Diese Auszeichnung, überreicht von Bürgermeister Michael Ludwig in Anwesenheit zahlreicher hochrangiger Persönlichkeiten aus Politik und Verwaltung, markiert einen bedeutenden Moment in der Geschichte Wiens und würdigt das außergewöhnliche Lebenswerk von Frau Freeman.
Ein Leben geprägt von Überwindung und Einsatz
In seiner Ansprache hob Bürgermeister Ludwig die außergewöhnlichen Verdienste von Erika Freeman hervor. Ihre Arbeit habe dazu beigetragen, die Wiener Psychoanalyse weltweit bekannt zu machen und vielen Menschen, darunter auch prominenten Persönlichkeiten aus Hollywood, geholfen. Doch nicht nur ihre fachliche Expertise wurde gewürdigt, sondern auch ihre persönliche Geschichte und ihr unermüdlicher Einsatz, trotz schwerer Schicksalsschläge wie Vertreibung und Exil, wieder Frieden und Verbindung zu ihrer Heimatstadt zu finden. Dies sei eine inspirierende Leistung, die den Glauben an das Gute im Menschen stärkt.
Ein Beispiel für Resilienz und Überlebenskraft
Bundespräsident a.D. Heinz Fischer würdigte in seiner Laudatio den bemerkenswerten Werdegang von Erika Freeman, der von persönlichen Tragödien und einem unerschütterlichen Willen geprägt war. Die Geschichte ihrer Familie, die während des Zweiten Weltkriegs von den Grausamkeiten des Holocausts betroffen war, zeugt von ungeheurer Resilienz und Überlebenskraft. Trotz des unfassbaren Leids, das sie als Kind durchlebte, gelang es Freeman, sich zu einer herausragenden Persönlichkeit in ihrem Fachgebiet zu entwickeln und sich für die Aufarbeitung der historischen Ereignisse ab 1938 einzusetzen. Ihre Lebensgeschichte ist ein bewegendes Beispiel für die Kraft der Überwindung und die Bedeutung von Respekt und Verständigung.
Eine verdiente Anerkennung
Die Ernennung von Erika Freeman zur Ehrenbürgerin der Stadt Wien ist daher nicht nur eine verdiente Anerkennung für ihre herausragende Leistung als Psychoanalytikerin, sondern auch eine Hommage an ihre persönliche Stärke und ihren Einsatz für Versöhnung und Verständigung.