
Wiener Bezirksblatt-Chefredakteur Hans Steiner hatte mit Peter Rapp in den letzten eineinhalb Jahrzehnten viel zu tun. Im Zuge seiner regelmäßigen Kolumne, bei vielen Events unserer Zeitung – und manchmal bei einem Kaffeeplausch.
“Mein junger Freund” – so begrüßte mich Peter Rapp manchmal, wenn er plötzlich in der Tür zu meinem Büro stand. “Hast ein bisschen Zeit?” Natürlich hatte ich Zeit, denn eine Plauderei mit der TV-Legende war es immer wert. Wir lachten miteinander, er erzählte mir, was ihm so durch den Kopf ging und was er mit seinem Hund Fredo erlebte. Außerdem wälzten wir Pläne für seine nächste Kolumne.
Gemeinsame Jahre
Das war vor zwölf, dreizehn Jahren, Peter war bei bester Gesundheit und regelmäßig am Schirm zu sehen. Sein Herzinfarkt am 24. September 2013 brachte uns – kurioserweise – noch näher zusammen. Denn er gestattete unserem Geschäftsführer Thomas Strachota und mir als einzigen Journalisten, ihn im Spital zu besuchen. Eine Freundschaftsgeste, die wir nicht ausnützten, sondern medial im Wiener Bezirksblatt verwerteten. Peter war stolz auf uns.
Unterhaltsame Abende
So ging es fortan weiter. Wir trafen uns regelmäßig, Peter praktisch immer in Begleitung von Jasmin Berger, seiner netten, sympathischen Herzdame. Ob bei den Nachklang-Konzerten, den Kriminacht-Abenden, auf der Senioren-Messe oder privaten Runden – wir hatten viel Spaß, konnten viel lachen und waren “auf einer Wellenlänge”. Was mich immer ehrte, war sein Lob ob meines schreiberischen Könnens – solche Worte freuen einen immer.
Schon lange informiert
Lange Zeit schien “Peter der Große” unzerstörbar, auch wenn er schon auf die 80 zuging. Dann ging es aber recht schnell bergab. Der Tod seines Hundes ließ ihn weniger Bewegung machen – in Kombination mit dem Rauchen keine gute Entwicklung. Und obwohl er keinen Alkohol trank, merkte man bei seinen Hustenanfällen gewisse Alterserscheinungen. Trotzdem, die Spitalseinlieferung im Herbst war dann doch überraschend. Und sehr bedrückend.
Man hält Wort
Allerlei Komplikationen und der Umstand, dass er wohl nie wieder moderieren werde, ließen nichts Gutes erahnen. So wollte er sich nie verabschieden. Dass wir Peters Umfeld im Wort waren, galt als “Indianer-Ehrenwort”. Wir hielten alle dicht und uns an die Wünsche der Familie. Dass es am Freitag, 25. April, doch zu Ende ging, macht traurig.
In guter Erinnerung behalten
Sollte es aber nicht, denn wie sagte der beste Unterhalters des Landes einmal zu mir: “Wirklich stolz bin ich auf meinen Wiener Schmäh.” Also möge der Schlussabsatz aus seiner Feder sein. Im Buch “Schluss. Aus. Vorbei?” schrieb Peter Rapp wortwörtlich:
“Eine Variante für mein Begräbnis habe ich mir auch schon überlegt … Mit meinem mir angeborenen Humor habe ich mir gedacht, man muss darauf anspielen, dass ich ein starker Raucher bin. Meine letzten Worte sind vermutlich: ,Endlich Nichtraucher.‘ Auf meinem Sarg soll dann ein Rauchfang montiert werden. Beim Hinaustragen des Sarges erzeugt man dann mit Trockeneis kleine Rauchwolken, die aus dem Rauchfang herauskommen.”