Favoriten: Der Miniwald bei CAPE 10 blüht und gedeiht

Was wie eine "Gstettn" wirkt, ist ein wichtiger Lebensraum für Insekten, Bienen und Schmetterlinge. ©zvg: Cape10

Zur Einsparung von CO2 wurde Ende letzten Jahres auf Initiative von CAPE 10 erstmals ein Tiny Forest in Österreich umgesetzt. Am Areal des Gesundheits- und Sozialzentrums CAPE 10 in Favoriten pflanzten Kinder Bäume für ihre Zukunft und die des Planeten. Mit großem Erfolg, wie man heute sieht.

Ein Tiny Forest ist ein klimaeffizienter kleiner Wald, gepflanzt nach den Prinzipien des japanischen Botanikers Akira Miyawaki. Mit bis zu 30 verschiedenen Baumarten und einer hohen Biodiversität kommt es zu einem bis zu zehn Mal schnelleren Wachstum als in einem herkömmlichen Wald. Dadurch entsteht ein CO2-Speicher mitten in der Stadt.  Am Areal von CAPE 10 in der Alfred-Adler-Straße 1 im 10. Bezirk hat Ende letzten Jahres – im Beisein von Bezirksvorsteher Marcus Franz – eine Volksschulklasse aus Favoriten symbolisch die letzten Bäume des Mini-Waldes gesetzt.

Auf einer Fläche von ca. 450 Quadratmeter wurden 25 verschiedene Baumarten gepflanzt. Durch diese überdurchschnittlich dichte Misch-Pflanzung wird ein schnelles Pflanzenwachstum gefördert. Somit steigt auch die Wasserspeicherkapazität des Bodens, dies beugt Bodenerosion vor und speichert effektiv wichtige Nährstoffe. “Die Pflanzung des Tiny Forest direkt neben unserem Haus ist nicht nur eine große Ehre, sondern eine Herzenssache und soll auch als Symbol für CAPE 10 als grünes Haus stehen. Für uns spielt von der Planung bis zum Bau und allen unseren weiteren Aktivitäten , nicht nur die die soziale, sondern auch die ökologische Nachhaltigkeit eine wesentliche Roll”, so Univ.-Prof. Dr. Siegfried Meryn, Vorstandsvorsitzender der CAPE 10 Stiftung.

Anzeige

ES SUMMT UND BRUMMT

Der Miniwald bei CAPE 10 blüht und gedeiht prächtig – wenn dies auch nicht für jeden auf den ersten Blick zu erkennen sein mag. “Mag unser Tiny Forest so manchen Passanten als reine Unkrautfläche oder auf echt Wienerisch als “Gstettn” erscheinen, so ist er – ganz im Gegenteil – mittlerweile ein herrlicher natürlicher Lebensraum für viele Schmetterlingsarten, Bienen und nützliche Insekten geworden. Wenn man sich die Zeit nimmt, ein paar Minuten vor dem Tiny Forest zu verweilen, kann man bald den regen „Flugverkehr“ zwischen den herrlich blühenden Pflanzen erkennen.”, so Meryn.

Dass sich neben den gepflanzten heimischen Sträuchern und Bäumen unterschiedliche Ruderalpflanzen breit machen, ist Teil des Tiny Forest -Konzepts. Man lässt bewusst zu, dass Raum von der Natur zurückerobert wird. Die Natur selbst sorgt für natürlichen Ausgleich, das dauert seine Zeit, ein Eingreifen von Menschenhand soll möglichst gar nicht, und wenn, dann äußerst behutsam, passieren.

Das Tiny Forest Projekt hat großes Interesse in der wissenschaftlichen Fachwelt erweckt. Im Auftrag des Botanischen Gartens der Universität Wien wurden bereits zwei Monitorings des Areals durchgeführt. Im März wurde der Istzustand der Auspflanzung erhoben, im Juni die spontan auftretende Begleitvegetation dokumentiert. Er ist somit in besten Händen.

Mehr Infos gibt es unter www.cape10.at