Frauenpower im Bundesheer: Soldatinnen am Vormarsch

Nach einem Jahr freiwilligem Grundwehrdienst für Frauen kann eine positive Bilanz gezogen werden. ©Bundesheeer

Genau vor einem Jahr startete das Modell „freiwilliger Grundwehrdienst“ für Frauen. Ziel des Projektes war es, ihnen einen niederschwelligen Zugang zum Bundesheer zu ermöglichen. Mit Erfolg: Der Anteil weiblicher Soldaten ist so hoch wie zuletzt 1998!

Insgesamt befinden sich derzeit 755 Soldatinnen im Präsenzstand. 257 Frauen haben eine Meldung für den „freiwilligen Grundwehrdienst“ abgegeben; davon wurden schon 143 Frauen einberufen. 137 sind bereits eingerückt und hiervon sind derzeit 100 aktiv. Diese Bilanz zeigt, dass bei den Damen das Interesse am Soldatenberuf durchaus gegeben ist.

Frauenanteil bei 5 Prozent

„Ein Ziel unseres Ressorts ist es, den Anteil der Frauen zu steigern und insbesondere den der Soldatinnen im Österreichischen Bundesheer. Und das ist uns gelungen“, freut sich Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Mit der Einführung des freiwilligen Grundwehrdienstes konnte der Anteil weiblicher Soldaten auf fünf Prozent angehoben werden, das ist der höchste Stand seit 1998. Der Beruf Soldat wird für Frauen durch fortlaufende Maßnahmen wie Girls‘ Day, Soldatinnen-Mentoring und Kinderbetreuungsmöglichkeiten noch attraktiver.

Ein halbes Jahr zur Probe

Seit 1. April 2023 ermöglicht der „freiwillige Grundwehrdienst“ es Frauen, ohne weitere Verpflichtung, das Bundesheer kennenzulernen und sich im Zeitraum von sechs Monaten für den Soldatenberuf zu entscheiden. Soldatinnen konnten zuvor nur direkt in eine Kaderlaufbahn zum Offizier oder Unteroffizier mittels einer eigenen Eignungsprüfung einsteigen. Sie mussten zuerst einen Eignungstest und dann die Kaderanwärterausbildung absolvieren. Das Projekt „freiwilliger Grundwehrdienst für Frauen“ gibt ihnen die Möglichkeit, sich in der Dauer von sechs Monaten zu entscheiden, ob sie geistig und körperlich gewillt sind, den Soldatenberuf zu ergreifen.