Für Babys gefährlich: In Wien grassiert das RS-Virus

(C) Pexels: Erwachsene kommen bei einer Ansteckung mit dem RS-Virus mit leichten Erkältungssymptomen davon. Für Babys und Kleinkinder kann eine Erkrankung gefährlich werden.
(C) Pexels: Erwachsene kommen bei einer Ansteckung mit dem RS-Virus mit leichten Erkältungssymptomen davon. Für Babys und Kleinkinder kann eine Erkrankung gefährlich werden.

In Wien steigen seit November die Ansteckungen mit dem „Respiratorischen Synzytial-Virus“, kurz RS-Virus, stark an. Eine Erkrankung, die vor allem für Kinder unter einem Jahr besonders gefährlich sein kann, wie der Wiener Gesundheitsverbund in einer Aussendung warnt.

Spital

Erwachsene, die sich mit dem Virus anstecken, leiden ein paar Tage an Erkältungssymptomen. Für Babys und Kleinkinder kann eine Ansteckung häufig eine stationäre Aufnahme ins Spital bedeuten. Eine Atemunterstützung ist oftmals notwendig.

„Das führt dazu, dass in ganz Wien die Kinderbetten in den Spitälern außergewöhnlich stark ausgelastet sind“, erklärt erklärt Herbert Kurz, Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde in der Klinik Donaustadt. In der Klinik Donaustadt sind beispielsweise von den 32 Betten, die üblicherweise für Kinder mit Infektionserkrankungen zur Verfügung stehen, 27 Säuglinge mit RS-Viren belegt, nur zwei Betten seien noch frei. „Derzeit müssen die Betten für die Allerkleinsten freigeschaufelt werden, es ist ein tägliches Jonglieren“, so der Kinderexperte.

Symptome

RS-Viren sind vor allem in der kalten Jahreszeit verbreitet. „Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben das Muster des Auftretens anderer Viren aber verändert. Während im ersten Jahr der Pandemie die RSV-Welle gänzlich ausfiel, kam sie 2021 früher als sonst schon im September, und heuer zeigt sich eine außergewöhnlich starke Welle“, erklärt Kurz.

Betroffene Kinder haben meist einen starken Schnupfen mit „glasig-durchsichtigem Nasensekret und Husten“, wie der Kinderarzt ausführt. Fieber sei oftmals nicht oder nicht hoch vorhanden. Als deutliches Warnsignal gelte wenn sie sich beim Trinken oder Atmen plagen. „Dann muss man sofort zur Kinderärztin/zum Kinderarzt bzw. wenn diese/r nicht erreichbar ist, in die Spitalsambulanz“ betont Herbert Kurz.

Menschenmassen meiden!

Je jünger die Kinder – am meisten gefährdet sind Säuglinge in den ersten Wochen und Monaten – desto schwerwiegender kann der Verlauf sein. Wenn irgendwie möglich sollten die ganz Kleinen jetzt auch nicht mit vielen Menschen zusammenkommen. Daher gilt es, Menschenansammlungen möglichst zu vermeiden. „Erwachsene und Kinder ab dem 6. Lebensmonat sollten jetzt auch gegen die echte Grippe geimpft werden. Ein gemeinsames Auftreten von RS-Viren und Grippe würde betroffene Kinder und auch die Kinderabteilungen noch zusätzlich belasten“ so Kurz.