Historische Führung zur Ausstellung „Der 1. Weltkrieg”

„Den Namenlosen", 1914, Gemälde von Albin Egger-Lienz, Foto: © HGM
Gräuel des Weltkrieges in der Kunst: „Den Namenlosen", 1914, Gemälde von Albin Egger-Lienz, Foto: © HGM

Heuer jährt sich zum 110. Mal der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Das Heeresgeschichtliche Museum nimmt dies zum Anlass für Themenführungen zu den Schlüsselobjekten der sogenannten „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts”. 

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Am 28. Juni 1914 wurden der Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau von einem bosnisch-serbischen Nationalisten ermordet. Das Attentat wurde als serbische Aggression betrachtet, die die Monarchie bedrohe und deren Zerfall zum Ziel habe. Nach einem Ultimatum und Serbiens Ablehnung einzelner Forderungen, erklärte Österreich-Ungarn Serbien am 28. Juli 1914 den Krieg.

Pure Eskalation: Mittelmächte und Entente im aufreibenden Kampf

Dieser sollte eigentlich nur eine „lokale militärische Auseinandersetzung“ am Balkan bleiben. Doch das gegenseitige tiefsitzende Misstrauen, das polarisierende Bündnissystem und entsprechende Mobilisierungspläne ließen die Situation eskalieren. Binnen einer Woche brach der Krieg in ganz Europa aus – und führte schließlich zum Weltkrieg. Die Mittelmächte (Österreich-Ungarn, Deutsches Reich, Osmanisches Reich) standen der Entente (Russland, Frankreich, Großbritannien) gegenüber. Erste Offensiven scheiterten, Österreich-Ungarn erlitt hohe Verluste in Galizien.

Italienische, russische Front und der Kriegseintritt der USA

Nach der Schlacht von Gorlice-Tarnów 1915 stabilisierten sich die Fronten, aber Italien trat in den Krieg ein, was Österreich-Ungarn weiter schwächte. Ende 1915 wurde Serbien besiegt, doch 1916 und 1917 brachten die russische Brussilow-Offensive und Rumäniens Kriegseintritt neue Krisen. Nach der Oktoberrevolution 1917 schloss Russland Frieden mit den Mittelmächten. Im Frühjahr 1918 scheiterten die letzten Offensiven der Mittelmächte, und der Kriegseintritt der USA mit 1,3 Millionen Soldaten verstärkte den Druck.

Ausstellungsobjekte, Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im Heeresgeschichtlichen Museum
Einblick Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im Heeresgeschichtlichen Museum, Foto:© HBF/Daniel Trippolt

Krieg der Industrien, soziale Spannungen und Ende der Monarchie

Der Erste Weltkrieg war keine Auseinandersetzung, die sich nur auf die Fronten beschränkte. Es war ein Krieg, den die Industrien gegeneinander ausfochten, wo es auch ganz besonders um die Versorgung mit Lebensmitteln ging – es konnte jeder buchstäblich die Folgen des Krieges am eigenen Leib verspüren. Die Ernährungskrise erreichte 1918 katastrophale Ausmaße. Österreich-Ungarn, das bereits im Frieden mit großen Nationalitätenproblemen zu kämpfen gehabt hatte, war immer mehr vom Zerfall bedroht. Es kam zu sozialen Unruhen, Streiks und Meutereien. Im Herbst 1918 zerfiel schließlich die Habsburger-Monarchie – und am 3. November 1918 unterzeichnete Österreich-Ungarn einen Waffenstillstand. Der Erste Weltkrieg war vorbei. Europa hatte sich für immer verändert.

Der 1. Weltkrieg 
Sonderführungen zur Ausstellung
28. Juli und 25. August 2024, 11 Uhr
Heeresgeschichtliches Museum
Arsenal 1, 1030 Wien
Eintritt Ausstellung: EUR 7,–/EUR 5,– (erm.); Führungs-Ticket: EUR 4,–, EUR 2,50 (erm.)
Anmeldung erforderlich: kulturvermittlung@hgm.at oder Tel.: 0664/88 76 38 13
www.hgm.at