Das Dienstrad neu erfinden: Radfahren ist längst keine reine Freizeitbeschäftigung mehr. Das Rad, besonders das E-Bike, gilt als einer der Zukunftstreiber in Richtung „Green Mobility“ und rückt zunehmend in den Fokus von Unternehmen, die ihren Mitarbeitern nachhaltige Fortbewegungsmittel zur Verfügung stellen möchten. In Teilen Europas hat sich der Trend zum Dienstradleasing schon etabliert. Donna Galle, Österreich-Chefin von Lease a Bike (LAB) mit Hauptsitz in den Niederlanden, erklärt zum Marktstart in Österreich, wie das Geschäftsmodell funktioniert und welche Ziele das Unternehmen hierzulande verfolgt.
Marktführer
„Unser langfristiges Ziel ist, jeden Arbeitnehmer in Österreich aufs Fahrrad zu bringen“, sagt Donna Galle, Geschäftsführerin von Lease a Bike Österreich (LAB) anlässlich des offiziellen Marktstarts am 31. März. Anders als das Gros des Mitbewerbs, kann der holländische Dienstradleasing-Anbieter dabei auf die langjährige Erfahrung aus drei Märkten (Deutschland, Belgien und Niederlande) sowie mit Pon Bike auf ein starkes Mutterunternehmen im Rücken zurückgreifen. So fahren in Europa bereits rund 100.000 Mitarbeiter aus 7.000 Unternehmen mit LAB-Diensträdern. Pon Bike ist Marktführer auf dem globalen Fahrradmarkt und bietet eine große Vielfalt an Radmodellen und Marken.
Nachhaltigkeit
Durch gesetzliche Änderungen im Jahr 2021 ist Dienstradleasing in Österreich erst seit Kurzem attraktiv geworden. „Die Regierung fördert Radfahren aktiv und Unternehmen können daraus auch steuerliche Vorteile ziehen“, so Galle. Zudem würden der große E-Bike Anteil sowie steigende Durchschnittspreise für Fahrräder dazu führen, dass sich immer mehr Menschen für ein Leasingrad entscheiden. Nicht zuletzt würden Nachhaltigkeit und Gesundheit im täglichen Leben der Menschen immer wichtiger werden. Um dieser veränderten Denkweise gerecht zu werden, müssen die Arbeitgeber ihre Leistungen adaptieren. „Zudem haben Umfragen des Verkehrsministeriums gezeigt, dass 40 Prozent aller Autofahrten in Österreich in Raddistanz liegen. All diese Aspekte zusammen machen 2022 zum perfekten Zeitpunkt für den Markteintritt“, so Galle. LAB hat im Vorfeld bereits seit einigen Monaten ein Händlernetzwerk aufgebaut, das nun stetig vergrößert wird. 2022 möchte man in erster Linie von der Benutzerfreundlichkeit des Service überzeugen. „Langfristig haben wir aber klar die Marktführerschaft in Österreich im Visier“, so Galle.
Wie funktioniert Dienstradleasing?
Lease a Bike führt mit seiner Dienstradleasing-Plattform vier Parteien zusammen: Unternehmen, deren Mitarbeiter, die Leasinggesellschaft und Fachhändler. „Die Unternehmer sind unsere eigentlichen Kunden, mit ihnen wird der Vertrag geschlossen“, erklärt Galle. Der Arbeitgeber kann seinen Mitarbeitern so die Diensträder anbieten und wird von LAB beim gesamten Prozess unterstützt, etwa bei der Implementierung des Service durch Auftaktveranstaltungen und Webinare, der Erstellung eines personalisierten Online-Portals oder einer persönlichen Betrauung vor Ort. „Wir sehen uns als Full Service Anbieter und bieten jedem Unternehmen je nach Größe oder Branche speziell maßgeschneiderte Lösungen an“, so Galle. Die Mitarbeiter wählen dann ihr Wunschrad beim Fachhändler aus, der an die Leasinggesellschaft verkauft, über die das Rad schließlich finanziert wird.
Leasen statt kaufen
Die Leasingrate wird in der Regel vom Bruttogehalt abgezogen. Der Arbeitgeber kann auch selbst in die Tasche greifen und einen Teil oder gar den gesamten Betrag übernehmen. „Die Gehaltsumwandlung, sprich die Ratenzahlung übers Bruttoeinkommen ist aber der gängigste Weg“, so Galle. Für den Mitarbeiter lohnt sich jedoch das Leasing in jedem Fall, auch wenn er die Rate komplett bezahlt. „Die Mitarbeiter können selbst ihr Wunschrad aussuchen und dabei auch zu höherpreisigen Modellen greifen, die durch das Leasing erheblich billiger sind als bei Eigenanschaffung. So kann man je nach Laufzeit und Gehalt im Vergleich zum Barkauf bis zu 30 Prozent sparen“, erklärt Galle. Zudem bietet LAB Versicherungspakete, die je nach Tarif gegen Verschleiß und Diebstahl schützen sowie Servicekosten abdecken.
Für Unternehmen ist Dienstradleasing wiederum eine günstige Möglichkeit, nachhaltig zu agieren und ihren Mitarbeitern einen zusätzlichen Benefit zu bieten – Stichwort Employer Branding. „Gesunde Mitarbeiter sind auch glückliche Mitarbeiter“, sagt Galle. Fahrradhändlern soll das Dienstradleasing mit langfristiger Kundenbindung, höheren Umsätzen sowie Zusatzeinnahmen durch die Servicierung der Räder schmackhaft gemacht werden.
Holland goes Austria
Generell will LAB den Erfahrungsreichtum, der international bereits gesammelt wurde, auf Österreich umlegen: „Obwohl wir markenunabhängig sind, hat uns die Zugehörigkeit zum größten Fahrradhersteller der Welt einen umfassenden Einblick in die Branche verschafft, wodurch wir die Bedürfnisse großer und kleiner Unternehmen besser verstehen“, sagt Galle, die auch die Österreicher von der holländischen Fahrradmentalität überzeugen möchte: „Wir wollen einen Imagewandel des Fahrrads weg vom reinen Sportgerät hin zum täglichen Fortbewegungsmittel bewirken. In den Niederlanden fahren Kinder praktisch mit dem Rad, sobald sie laufen können. Die Österreicher sind wiederum sehr outdoorbegeistert und aktiv. Wir glauben daher fest daran, dass wir die holländische Fahrradkultur hier heimisch machen können“, so Galle abschließend.