Leopoldstadt: Appell des Bezirkvorstehers: “Kauft, bitte, in eurem Grätzel ein!”

Sommer

Wie tickt der Neue? Nach dem grünen Zwischenspiel von Uschi Lichtenegger regieren jetzt wieder die Roten im zweiten Bezirk – Alex ­Nikolai will eine Ära prägen.

Herr Nikolai, wie war die Amtsübergabe an Sie? Ähnlich frostig wie bei Donald Trump an Joe Biden?

Keineswegs! Wir hatten kurze, aber positive Gespräche.

Wie ist überhaupt Ihr Verhältnis zu den anderen Parteien? Ernst Nevrivy, Ihr Donaustädter Kollege als Bezirkschef, meinte in einem Interview mit uns, dass sich die FPÖ wegen deren Verhaltens in der Corona-Krise für die Zusammenarbeit auf allen Ebenen disqualifiziert hätte.

Ich kann nur für den zweiten Bezirk sprechen: Hier arbeite ich mit sämtlichen Parteien zusammen! Ich habe sogar den Vertreter des Team Strache, der keinen Klubstatus hat, zu Gesprächen eingeladen. Alle stehen für ­gewisse Strömungen im Bezirk: Ich möchte deren Ideen kennenlernen und, wenn möglich, einbringen. Das ist mein persönlicher Stil.

Jetzt ist aber dieses Mit­einander bedroht: Es gibt viele Differenzen, etwa beim Thema Impfen.

Also ich werde mich, wenn ich an der Reihe bin, sofort impfen lassen. Ich habe ja auch eine Verantwortung für Familie und Mitarbeiter.

Die wirtschaftlichen Folgen wird man damit aber nicht in den Griff bekommen!

Daher appelliere ich an die Leopoldstädter: Kauft, bitte, in eurem Grätzel ein! Unterstützt unsere Unternehmer wie Bäcker, Buchhändler und Wirte, damit sie finanziell überleben. Im ersten Lockdown habe ich ja eine Gutschein-Aktion für die Grätzeln eingeführt – eine Idee, die der Bürgermeister für die Wiener Gastronomie weiterentwickelt hat.