Margareten: Vom Rotlicht-Lokal zum Kultur-Tempel

Karin Sommer-Amon

Dieses Lokal, ein einzigartiges Kleinod in der Margaretenstraße 117 im fünften Bezirk, hat sich seit der Eröffnung 1959 kaum verändert – und genau das macht seinen Reiz aus: Man sitzt hier auf rotem Plüsch und, wenn man will, sogar in einem der Separees. Das ist kein Zufall, denn die Arena Bar war in ihrer langen Geschich­te schon viel, unter anderem ein Rotlicht-Eta­blissement. Aber auch Tanzcafé, Flamenco-Lokal, Varieté und Striptease-Hotspot.

Bis Sommer kam

„Zu uns“, schmunzelt die über 90-jährige Besitzerin Helene Wanne, die mit ihrem Sohn Andre nach wie vor das Heft in der Hand hat, „ist man einfach gekommen. Man hat sich hier getroffen.“ Und nicht nur zum Plaudern!

Bis Robert Sommer – nicht zu verwechseln mit dem Autor dieser Zeilen – das Lokal für den Aktionsradius entdeckt und mitgeholfen hat, einen Kultur-Tempel daraus zu machen. Seitdem treten dort Künstler aller Art auf, etwa Musiker, Schriftsteller, Kabarettisten und Artisten. Vieles hat sich also verändert, aber eines ist gleich geblieben: Helene Wanne sitzt immer noch auf ihrem Stammplatz beim Eingang links, empfängt die Gäste und erzählt von anno dazumal. Manchmal auch bis nach Mitternacht …

„DER SEXOH!LOGE“

Auch Robert Sommer – der andere, der Verfasser dieses Artikels, der Bestseller-­Autor – gibt in der Arena Bar sein Stelldichein: Er liest am 15. Oktober ab 19 Uhr aus seinem neuen Kultbuch, das in diese Umgebung perfekt passt – „Der SexOh!loge“.