Neue Studie: 70 Prozent sind für Millionärssteuer

(C) Unsplash: Immer mehr Österreicher können sich eine Millionärssteuer vorstellen.
(C) Unsplash: Immer mehr Österreicher können sich eine Millionärssteuer vorstellen.

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Verschärft wurde diese Entwicklung durch die Pandemie und die anhaltenden Teuerung. Einer aktuellen IFES-Studie im Auftrag der Gewerkschaft GPA nach, befürwortet eine große Mehrheit der Bevölkerung eine Millionärssteuer, um die wachsende Ungleichheit zu schließen.

Zuwächse

Die Ergebnisse der Studie zeigen, „dass eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung quer über alle Schichten und Weltanschauungen inzwischen eine Millionärssteuer befürwortet.“, erklärt GPA-Vorsitzende Barbara Teiber. Denn das Vermögen sei in Österreich stark ungleich verteilt. Während die reichsten 1 Prozent der Bevölkerung rund 40 Prozent des Gesamtvermögens verfügen, besitzen die unteren Hälfte nur 2,8 Prozent des gesamten Reichtums. Während das Gros der Vermögenszuwächse an das oberste 1 Prozent ging, haben vor allem Einkommensschwächere durch die Krisen mit Einbußen zu kämpfen. Diese zunehmende Schere zwischen Arm und Reich machen rund 85 Prozent der Bevölkerung sorgen.

(C) GPA: „Eine Besteuerung wäre eine Rückgabe an Geld an die Allgemeinheit“, so Barbara Teiber.

5 Milliarden

70 Prozent befürworten eine Erbschafts- und Vermögenssteuer über 1 Millionen Euro. Die Zustimmung dazu reicht über alle Parteienpräferenzen hinweg. Auch jene, die annehmen, von einer Millionärssteuer betroffen zu sein, sind für eine höhere Besteuerung. „Die Regierung ist gut beraten, diesem Wunsch der großen Mehrheit Rechnung zu tragen“, so Teiber.

Das Millionärssteuer-Modell der GPA sieht eine Besteuerung von Nettovermögen ab 1 Millionen Euro mit einem Steuersatz von 0,5 Prozent vor. Zwischen 1 und 2 Millionen soll der Steuersatz 1 Prozent und ab 3 Millionen Euro Nettovermögen 1,5 Prozent betragen. Laut Berechnungen des ICAE Instituts der JKU Linz sollen damit jährlich 5 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen möglich sein. Damit möchte die Gewerkschaft unter anderem den Ausbau der Pflege, den Ausbau der Elementarpädagogik und die ökosoziale Transformation finanzieren.