
Erstmals in der Geschichte des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ) übernimmt mit Birgit Gerstorfer eine Frau das Präsidentenamt. Sie wurde mit großer Mehrheit gewählt – und hat klare Ziele.
Der Pensionistenverband Österreichs (PVÖ) schlägt ein neues Kapitel auf. Beim außerordentlichen Verbandstag heute wurde Birgit Gerstorfer mit 96,6 Prozent der Stimmen zur Präsidentin gewählt. Nach dem plötzlichen Tod von Dr. Peter Kostelka übernimmt damit erstmals in der 76-jährigen Geschichte des Verbands eine Frau die Führung einer der stärksten Seniorenorganisationen des Landes.
Klare Mehrheit, klare Botschaft
Der Verbandstag begann mit einer Gedenkminute für den verstorbenen Präsidenten Peter Kostelka. Interimspräsident Helmut Bieler leitete gemeinsam mit Geschäftsführerin Mag. Gerlinde Zehetner und Generalsekretär Christian Rösner-El-Heliebi den Übergang. Nach der Wahl zeigte sich die neue Präsidentin Birgit Gerstorfer entschlossen: „Ich werde mit vollem Einsatz für die Anliegen der älteren Generation kämpfen – in allen gesellschaftlichen Belangen und gegenüber jeder Regierung.“ Birgit Gerstorfer war zuvor Landespräsidentin des PVÖ Oberösterreich, AMS-Chefin und Soziallandesrätin. Ihre Erfahrung bringt sie nun auf Bundesebene des Verbandes ein.
Schwerpunkte: Armut, Pflege, Diskriminierung
In ihrer Antrittsrede machte Gerstorfer deutlich, welche Themen künftig im Fokus stehen: Die Bekämpfung der Altersarmut – etwa durch eine Erhöhung der Ausgleichszulage über die Armutsgrenze –, der Ausbau von Gesundheits- und Pflegeleistungen sowie der Kampf gegen Altersdiskriminierung. „Wenn Menschen wegen digitaler Barrieren oder ID Austria von öffentlichen Leistungen ausgeschlossen werden, ist das nicht akzeptabel“, so Gerstorfer. Sie fordert eine altersgerechte Politik auf allen Ebenen.
Nach dem PVÖ-Motto: „Wann, wenn nicht jetzt?“
Gerstorfer appellierte eindringlich an Politik und Gesellschaft, die ältere Generation nicht zu übergehen. Besonders angesichts der aktuellen Sparpläne der Regierung ist Wachsamkeit geboten: „Budgetsanierung darf nicht auf dem Rücken der Seniorinnen und Senioren passieren.“ Sie selbst will dabei keine Kompromisse eingehen: „Ich werde alle meine Kraft investieren. Wann, wenn nicht jetzt?“
Ein Interview mit der neuen PVÖ-Präsidentin gibt es zum Nachlesen auf pvoe.at