Neuer Religionsrat soll helfen, Konflikte zu lösen

Bürgermeister Michael Ludwig im Gespräch mit Vertretern unterschiedlicher Religionsgemeinschaften. ©PID/Christian Jobst

Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten haben gezeigt, dass religiöse Toleranz notwendig für ein friedvolles Zusammenleben ist. Bürgermeister Michael Ludwig will deshalb nun den „Wiener Religionsrat“ ins Leben rufen. Als ersten Schritt traf er im Rathaus mit Vertretern unterschiedlichster Religionsgemeinschaften der Stadt zusammen.

An der neuen Einrichtung sollen künftig Religionsgemeinschaften von der Römisch-Katholischen Kirche über die Islamische Glaubensgemeinschaft bis zur Israelischen Kultusgemeinde beteiligt sein. „Ziel ist die Förderung des Miteinanders und ein Beitrag für mehr Toleranz“, erklärte der Bürgermeister. Regelmäßige Treffen sollen den respektvollen Umgang der verschiedenen Glaubensrichtungen im Alltag fördern. Dabei sollen vor allem gemeinsame Positionen der Religionsgemeinschaften zu Fragen des friedvollen Zusammenlebens erarbeitet werden.

„Wollen friedliches Miteinander erhalten“

Wien habe sich in der Vergangenheit stets als tolerante und weltoffene Stadt präsentiert, führte Ludwig aus. Die aktuellen Konflikte beobachte er  jedoch „mit großer Sorge“. Man werde den Konflikt im Nahen Osten nicht von Wien aus lösen, stellte der Bürgermeister fest. „Aber wir wollen mit positivem Beispiel vorangehen und ein friedliches Miteinander erhalten“, erklärte er weiter. Es gebe in Wien, so der Stadtchef, bereits zahlreiche Bestrebungen, ein Zusammenleben der Menschen unabhängig von ihrer religiösen Konfession zu gewährleisten. Ludwig hob dabei besonders die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs hervor. Die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften würden in Wien schon seit Jahren intensiv und sehr gut zusammenarbeiten. Deshalb, so Ludwig, trete er auch für die Einrichtung eines neu zu schaffenden, unabhängigen Wiener Religionsrates ein.

Aufgaben des Wiener Religionsrats

Der geplante Wiener Religionsrat soll unmittelbar und persönlich den Wiener Bürgermeister bzw. die Stadt Wien beraten. Die Institution soll als wichtiger Baustein für das Zusammenleben sein und soll auch Empfehlungen aussprechen. Es sind vorerst zwei Sitzungen pro Jahr geplant. „Als Wiener Bürgermeister setze ich mich täglich für das friedliche Miteinander und den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt ein. Es freut mich daher sehr, dass wir jetzt den Wiener Religionsrat auf den Weg bringen“, so Bürgermeister Ludwig abschließend.

Hans Steiner
Chefredakteur