Preisanstieg! Nudeln mit Tomatensauce bald Luxus?

(C) Pixabay: Die Teuerungswelle trifft auch die einfachsten Lebensmittel massiv.
(C) Pixabay: Die Teuerungswelle trifft auch die einfachsten Lebensmittel massiv.

Schnell, einfach und vor allem günstig – Nudeln mit Tomatensauce. Doch von günstig ist hier bald keine Rede mehr! Denn die Teuerungswelle erfasste auch diese zwei Zutaten für das schnelle und einfache Mittagessen, wie eine neue Erhebung der Arbeiterkammer Wien ergab.

Um 75 % teurer

Das billigste Packerl Penne (1 Kg) kostete im Juni 2021 noch 78 Cent. Im Juni 2022 schon 1, 36 Euro. „Das ist ein Preisschub von fast 75 Prozent“, rechnet Gabriele Zgubic, Leiterin der AK Wien Konsumentenpolitik, vor. Auch passierte Tomaten erhielten einen kräftigen Preisschub. Ein Kilo kostet im Vergleich zum Vorjahr bereits 32 Prozent mehr (von 74 Cent auf 98 Cent). „Der Preisschub bei den günstigen Lebensmitteln innerhalb eines Jahres ist enorm – und trifft vor allem Menschen mit weniger Einkommen viel härter.“ Der aktuelle AK Teuerungs-Check wurde vom 20. bis 23. Juni 2022 bei sieben Supermärkten und Diskontern (Billa, Billa Plus, Spar Interspar, Hofer Lidl und Penny) durchgeführt.

Mehrwertsteuersenkung gefordert

„Ein großes Problem ist, dass zusätzlich zu den starken Teuerungen preiswertere Eigenmarken in den Geschäften teils nicht vorhanden sind und Konsumentinnen und Konsumenten zu noch teureren Produkten greifen müssen. Höhere Preise treffen Menschen mit niedrigerem Einkommen viel härter“, erklärt Zgubic. „Denn im Vergleich zu Besserverdienern geben sie einen wesentlich größeren Teil ihres Einkommens für Produkte aus, die sie zum Leben brauchen.“

Die AK Wien fordert zur Entlastung der Haushalte mit geringen Einkommen eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel. Von dieser Senkung würden alle Haushalte profitieren, aber je mehr Geld zur Verfügung steht, desto kleiner ist der Anteil der Lebensmittel an den Gesamtausgaben. Haushalte mit geringen Einkommen profitieren von einer Senkung der Umsatzsteuer auf Lebensmittel mehr als doppelt so stark wie Besserverdienende, so die Kammer. Zusätzlich sei ein strenges Monitoring nötig, um sicherzugehen, dass die Preissenkungen tatsächlich bei den Konsumenten ankommen.