Raus aus Gas: Wie Wien den Gashahn zudrehen möchte

(C) Jobst/PID: Bürgermeister Ludwig mit Vizebürgermeister Wiederkehr bei der Präsentation der Ergebnisse der Regierungsklausur am Cobenzl
(C) Jobst/PID: Bürgermeister Ludwig mit Vizebürgermeister Wiederkehr bei der Präsentation der Ergebnisse der Regierungsklausur am Cobenzl

Der Jahresanfang gehört in der Politik traditionell den Klausuren. So traf sich auch die Wiener Stadtregierung am Donnerstag zur Regierungsklausur am Cobenzl. Thematisch widmete man sich der Klimakrise und verkündete den Gasausstieg Wiens bis zum Jahr 2040. Die Stadt möchte dazu 1,3 Milliarden Euro pro Jahr für diese Mammutaufgabe investieren.

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Große Schrauben

Die weltweite Klimakrise ist wortwörtlich eine der brennendsten Herausforderungen unserer Zeit. Bereits bei der letztjährigen Regierungsklausur beschloss die „Fortschrittskoalition“ aus SPÖ und NEOS den Wiener Klimafahrplan. Als erstes Bundesland setzte sich die Stadtregierung das Ziel, bis 2040 Wien klimaneutral zu machen. „Mir ist es wichtig, dass wir an den großen Schrauben drehen“ betonte der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und präsentierte gemeinsam mit Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) sowie mit Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (beide SPÖ) die neue Strategie „Raus aus Gas“. 

„Raus aus Gas – hinein in Erneuerbare Energie wird nicht nur die Abhängigkeit aus Gas beenden, sondern auch die Abhängigkeit von Russland und anderen Despotien beenden“, bekräftigt Vizebürgermeister Wiederkehr.

1,3 Milliarden Euro

Gerade für eine Großstadt wie Wien ist der Ausstieg aus Gas eine richtige Mammutaufgabe. Allein für über 600.000 Gasthermen, gut 475.000 in Wohnungen und über 460.00 Kochgasgeräten müssen Lösungen gefunden werden. Dabei soll immer „sozialverträgliche sowie wirtschaftliche Aspekte“ im Blick bleiben, so der Bürgermeister. Der Ausstieg aus Gas soll etwa durch einen verstärkten Einsatz von Geothermie und Sonnenenergie geschehen. „Raus aus Gas – hinein in Erneuerbare Energie wird nicht nur die Abhängigkeit aus Gas beenden, sondern auch die Abhängigkeit von Russland und anderen Despotien beenden“, bekräftigt Vizebürgermeister Wiederkehr.

„Am wichtigsten ist es, in die Wienerinnen und Wiener zu investieren. Ihnen beim Umstieg auf erneuerbare Energien zu helfen und sie für die Energiewende an Bord zu holen,“ sagt Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál. 

(C) Jobst/PID: Die Wiener Stadtregierung mit Bürgermeister Ludwig bei der Präsentation der Ergebnisse der Regierungsklausur am Cobenzl

Mit dem Strategiepapier einher gehen gut 100 konkrete Projekte. Diese reichen von innovativen Fassadenbegrünungen bis hin hin zu Wäremespeisung aus dem Grundwasser. „Ziel ist es, eine möglichst große Breite und Vielfalt an Alternativen zur Wärmeversorgung aufzuzeigen. Umgesetzte Projekte werden nach und nach auf der Website der Stadt Wien sowie in der Energy!ahead-App vorgestellt“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.