Sportinsider: Eine Pille zur Beruhigung

Unser Sportinsider Robert Sommer.

Die groß angekündigte Rettung des Radio-Symphonieorchesters könnte noch zu einem Misston führen. Und das Weiterbestehen des so wichtigen Spartenkanals ORF Sport+ zu einem Eigentor werden. Die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer orakelte nämlich nach den Verhandlungen: „Wie die genauen Lösungen dafür ausschauen, wird erst erarbeitet.“

Diese Aussage lässt den Jubel der österreichischen Sportfamilie, die den Fernsehsender zum Überleben unbedingt benötigt, gleich wieder erstarren. „Diese ­Signale könnten auch eine Beruhigungspille sein“, ­vermutet WAT-Präsident Christoph Schuh. Es gibt zwei Befürchtungen:

1. ORF Sport+ wird nur noch im Internet gestreamt, verfügt also über keine Reichweite mehr und verliert somit für potenzielle Sponsoren an Bedeutung.

2. Man kann die Übertragungen zwar weiter im Fernsehen verfolgen, für die Finanzierung greift man aber in den Topf der allgemeinen Sportförderung. „Doch dieses Geld wird dringend für die Infrastruktur, das Training, den Nachwuchs sowie den Breiten- und Spitzensport gebraucht“, warnt Schuh zu Recht. Die Bundessportförderung wurde zwar auf 120 Millionen Euro angehoben, ist aber im Vergleich etwa zur Schweiz oder zu Schweden nur ein Almosen.

Für den heimischen Sport heißt es daher: Nur ja nicht von gefinkelten Politikern Matt(scheibe)setzen lassen!