Storchalarm: Bereits 1.000 Babys in der Seestadt!

(C) Sommer: Durch die „weibliche“ Seestadt zu gehen, ist immer ein Erlebnis.
(C) Sommer: Durch die „weibliche“ Seestadt zu gehen, ist immer ein Erlebnis.

Dieses „Jubiläum“ war für das Wiener Bezirksblatt ein schöner Grund, gemeinsam mit dem Geschäftsführer Gerhard Schuster einen Rundgang durch das Stadtentwicklungsgebiet in der Donaustadt zu machen.

Die Seestadt wächst und wächst – im wahrsten Sinne des Wortes! Vor kurzem kam das 1.000. Baby aus diesem neuen Stadtteil auf die Welt, insgesamt leben hier schon über 10.000 Bewohner. Grund genug für das Wiener Bezirksblatt, mit Seestadt-Geschäftsführer Gerhard Schuster einen Rundgang durch eines der größten Stadtentwicklungs­gebiete Europas zu machen. „Zurzeit sind wir mit 35 bis 40 Prozent unserer Vorhaben fertig“, erzählt er. „Am Ende werden wir hier 25.000 Einwohner haben.“ Und was genau bedeutet „am Ende“? Verschmitztes Lächeln. „2035.“

20.000 Arbeitsplätze

Kleinere Verzögerungen muss man also bei Bauvorhaben wie diesen immer einplanen. Doch dann wird es endgültig eine blühende Stadt in der Stadt sein, die man eigentlich nur selten verlassen muss. „Es werden 20.000 Arbeitsplätze geschaffen“, freut sich Schuster. „In den Häusern und Wohnungen ist außerdem genug Platz fürs Homeoffice.“ Auch für die Kinder und ­Jugendlichen ist mit der Volksschule über ein Gymnasium bis hin zu Privatunis gesorgt.

Schwammstadt

(C) Sommer: Gerhard Schuster erklärte uns den genauen Stand der Bauarbeiten.
(C) Sommer: Gerhard Schuster erklärte uns den genauen Stand der Bauarbeiten.

Damit sich dieser fasziniernde Teil der Donaustadt lebenswert weiterentwickeln kann, muss viel geschehen: zum Beispiel unter der Erde, wo nicht nur die Schwammstadt den Grünraum über der Erde versorgt, sondern auch von ganz tief unten heißes Wasser aus dem ersten Geothermiekraftwerk der Hauptstadt in 20.0000 Haushalte ­liefern wird. Natürlich sind auch zahlreiche Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.

Wie in Italien

Die Technik ist das eine, das Lebens­gefühl das andere. „Ich erinnere mich hier immer an Urlaube in Italien“, schmunzelt Schuster bei unserem Rundgang. Was dabei auffällt: Die zum Verweilen einladenden Straßen und Plätze sind alle nach bekannten Frauen benannt, etwa der amerikanischen Sängerin Janis Joplin, der jüdisch-deutschen Publizistin Hannah Arendt sowie der österreichischen Politikerin und ­Widerstandskämpferin Agnes Primocic. Ganz bewusst, denn damit stieg der Anteil weiblicher Bezeichnungen in ganz Wien von fünf auf immerhin sieben Prozent. Nur ein einziger Mann ist in der Seestadt namentlich vertreten, aber der gilt weltweit als unumstritten: Nach Südafrikas friedlichem Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela ist ein Platz benannt.