Unterirdisch: Wiental Kanal wird verlängert

(C) PID/Markus Wache: Im Bild im Wiental Kanal (v.l.n.r.): Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Merja Biedermann, Bezirksvorsteherin Silke Kobald, Bezirksvorsteher Markus Rumelhart, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner, Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic, Bezirksvorsteher Wilfried Zankl.
(C) PID/Markus Wache: Im Bild im Wiental Kanal (v.l.n.r.): Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Merja Biedermann, Bezirksvorsteherin Silke Kobald, Bezirksvorsteher Markus Rumelhart, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner, Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic, Bezirksvorsteher Wilfried Zankl.

Der Wiental Kanal wird verlängert. Insgesamt neun Kilometer sollen vom Ernst-Arnold-Park in Margareten bis Auhof in Penzing damit den Vollausbau des Wiental Kanals abschließen. Noch heuer starten dazu die Planungsarbeiten, die Fertigstellung ist mit 2028 anberaumt.

Bis zur Stadtgrenze

Mehr als 2.500 Kilometer umfasst derzeit das Kanalsystem von Wien Kanal. Damit ist Wien Kanal Österreichs größter Kanalnetzbetreiber. Entlang der Bezirke Margareten, Mariahilf, Meidling, Hietzing, Penzing und Rudolfsheim-Fünfhaus soll der Wiental Kanal bis 2028 bis zur Stadtgrenze reichen. Die Stadt verspricht sich damit eine Verbesserung der Wasserqualität für den Wienfluss sowie eine Entlastung für das Kanalnetz bei Starkregen. Der Ausbau kostet rund 200 bis 250 Millionen Euro.

Umweltschutz

Um die Beeinträchtigungen durch das Großprojekt für die Anreiner so gering wie möglich zu halten, finden die Arbeiten hauptsächlich im Untergrund statt. Der 9 Kilometer lange Kanal wird als Tunnelröhre mit einem Innendurchmesser von drei Meter errichtet. Er liegt tiefer als der Wienfluss und verläuft größtenteils entlang der linken Wienflussmauer. Für den unterirdischen Teil setzt Wien Kanal auf eine Hightech-Tunnelbaumaschine, die gleichzeitig bohrt, abbaut und ausbaut.

„Der Vollausbau des Wiental Kanals ist eine wichtige Zukunftsinvestition zum Schutz der Umwelt. Starkregenereignisse, wie wir sie durch die Klimakrise häufiger erleben, sind eine hohe Belastung für unsere Gewässer. Mit dem Wiental Kanal schützen wir in Zukunft den Wienfluss vor Verschmutzung bei starkem Regen. Das ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Gewässerschutz, sondern auch für die Lebensqualität und die Sicherheit der Wienerinnen und Wiener, die entlang des Wienflusses leben“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Wienfluss

Das Megaprojekt schließt damit den Ausbau des Wiental Kanals ab. Bereits zwischen 1997 und 2006 errichtete die Stadt rund 3,5 Kilometer Kanal. Ab 2028 schützt der Wiental Kanal auf einer Gesamtlänge von rund 12 Kilometer den Wienfluss vor Verschmutzung . Denn im Einzugsgebiet des Wienflusses entsorgen Kanäle das Abwasser aus 12 Bezirken, das macht rund ein Fünftel des Abwassers der Stadt aus.

Regen verdünnt das Abwasser und es wird zu sogenanntem Mischwasser. Bei starkem Regen wird das überschüssige Mischwasser derzeit über 50 Entlastungsöffnungen entlang der bestehenden Kanäle in den Wienfluss ausgeleitet. Die Ausleitung entlastet das Kanalnetz und verhindert dadurch Überflutungen in den Bezirken. Gleichzeitig belastet es jedoch die Wasserqualität des Wienflusses.