Valentin macht sich über „ungelegte Eier“ lustig!

(C) PID: Unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ macht die Wiener Stadtregierung die Hauptstadt noch grüner und klimafit.
(C) PID: Unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ macht die Wiener Stadtregierung die Hauptstadt noch grüner und klimafit.

Der mächtige Obmann der Brigittenauer SPÖ sieht rot, wenn er an die Grünen denkt: Die einstigen Koalitionsparteien im Rathaus sind einander so fremd wie schon lange nicht. Das beweisen Aussagen, mit denen Erich Valentin den Vorschlag der „Umweltschutz-Fraktion“ zur 2er-Linie ironisch kommentiert: „Da reden die Grünen über ungelegte Eier.“ Die wollen nämlich einen der bekanntesten Straßenzüge Wiens so umbauen, dass nur noch 19 Prozent der Fläche von Autos benützt werden können. Der Rest wäre demgemäß zum Flanieren, Radfahren und Begrünen da.

Darüber kann der Gemeinderat aus dem 20. Bezirk nur den Kopf schütteln: „Klar ist, dass die Stadt Wien auch die 2er-­Linie nach dem U-Bahn-Bau gemäß dem Motto ,Raus aus dem Asphalt‘ komplett neu gestalten wird. Doch Fakt ist: Die Oberflächen werden von den Wiener Linien frühestens 2027 übergeben.“ Bis dahin würde man sich täglich auf die Flächen konzentrieren, die man aktuell schon mit einem neuen Gesicht versehen könne.

Machtverlust

(C) SPÖ Wien: Gemeinderat Erich Valentin ist der SPÖ-Chef in der Brigittenau.

Valentins Kritik richtet sich gegen die Visionen der Grünen, die viel zu wenig realisiert hätten. „Wir starten in Kürze mit der Neugestaltung der Reinprechtsdorfer Straße und der Praterstraße. Das sind allesamt Projekte, die die Grünen ungelöst hinterlassen haben. Sie haben in vielen Fällen in ihrer Zuständigkeit für Stadtplanung und Verkehr schöne, bunte Renderings erstellt ­und sie dann in der Schublade verschwinden lassen.“

Die Kluft zwischen den beiden Parteien hat sich nach der „Scheidung“ vertieft: Die Grünen scheinen den Machtverlust im Rathaus noch immer nicht verkraftet zu haben, die SPÖ fühlt sich in der „Ehe“ mit den NEOS immer wohler.

Eine Analyse von Robert Sommer