VdB bei neunerhaus-Besuch: „Niemanden zurücklassen“

(C) Christoph Liebentritt: Alexander Van der Bellen im Gespräch mit einer neunerhaus-Nutzerin.
(C) Christoph Liebentritt: Alexander Van der Bellen im Gespräch mit einer neunerhaus-Nutzerin.

Das neunerhaus ist eine wichtige Anlaufstelle für obdachlose und nichtversicherte Menschen in Wien. Hier wird Menschen in geholfen, den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Die Sozialorganisation konnte allein 2021 mehr als 1.000 Menschen ein Zuhause bieten. Die Organisation bietet auch wohnungslosen Tierbesitzern kostenlose Versorgung für ihre Tiere an. Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Ehefrau Doris Schmidauer und First Dog Juli besuchten den Standort in Margareten und konnten sich von der wertvollen Arbeit persönlich überzeugen.

„Niemanden zurücklassen“

(C) Christoph Liebentritt: Die neunerhaus-Geschäftsführerinnen Elisabeth Hammer und Daniela Unterholzer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Doris Schmidauer und First Dog Juli (v.l.n.r.).

Die neunerhaus Geschäftsführerinnen Elisabeth Hammer und Daniela Unterholzner zeigten Van der Bellen in der Margaretenstraße neben der neunerhaus Tierärztliche Versorgung auch das neunerhaus Café. Dort gab es Gelegenheit für ein Gespräch mit den Geschäftsführerinnen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Aufgaben und Herausforderungen, denen sich die Wiener Sozialorganisation aktuell gegenübersieht.

„In der neuen Kampagne von neunerhaus heißt es ja ‚Jeden kann es einmal auf die Schnauze hauen‘ – und genauso ist es, das müssen wir uns als Gesellschaft stets vor Augen halten“, so der Bundespräsident. „Ein Schicksalsschlag oder eine akute Krise können von einem Moment auf den anderen alles ins Wanken bringen. Es ist wichtig, darauf zu schauen, dass wir in Österreich niemand zurücklassen.“ Van der Bellen dankte den Mitarbeitern für ihren tägliche Einsatz.

Viele Krisen

Dass es ‚Jeden einmal auf die Schnauze hauen‘ kann, merke man in der täglichen Arbeit, so Elisabeth Hammer, neunerhaus Geschäftsführerin: „neunerhaus hilft da schnell und unbürokratisch, ohne Schuldzuweisung oder Stigmatisierung.“ Die Belastungen nehmen aufgrund der vielen Krisen weiter zu. neunerhaus Geschäftsführerin Daniela Unterholzner unterstreicht, dass gesellschaftliche und politische Entwicklungen Auswirkungen auf die Einrichtungen von neunerhaus habe: Die Menschen machen sich Sorgen, dass sie sich durch Teuerungen und Inflation das Leben nicht mehr leisten können, auch Einsamkeit wird ein immer größeres Thema.

Die neunerhaus Tierärztliche Versorgung sei eine niederschwellige Anlaufstelle und damit ein wichtiger Anker für viele obdach- und wohnungslose Menschen, betont Unterholzner: „Die kostenlose Versorgung für Tiere von obdach- und wohnungslosen Besitzer*innen spielt eine größere Rolle, als viele vielleicht denken: Erstens, weil Tiergesundheit auch Menschengesundheit bedeutet. Zweitens, weil die Beziehung zu einem treuen Begleiter auf vier Pfoten nicht nur enorm wichtig für viele obdach- und wohnungslose Menschen ist, sie hilft auch dabei, den Alltag zu strukturieren und andere Probleme anzugehen.“