Verwandte Sommer-Seelen in der Galerie Gugging

(c)Philipp Parfuss

Die Galerie Gugging präsentiert ihre neue Sommerausstellung „kindred spirits | verwandte Seelen“. Die vier Künstler der Ausstellung soll ein unsichtbares Band verbinden, das nicht von dieser Welt ist.

Hannes Lehner, Margot, Misleidys Castillo Pedroso & Simone Pellegrini eint ihre beseelte Hingabe, die ihren Kunstwerken eine berührende Direktheit und Aufrichtigkeit verleiht.

Der Italiener

Der aus Italien stammende Künstler Simone Pellegrini fertigt sein, wie Pergament anmutendes Papier, selbst an. Auf dieses bringt er mit einer eigens von ihm entwickelten Stempeltechnik mit Naturpigmenten, Eisenstempeln und Öl die zuvor auf die Matrizen gezeichneten Wesen auf. Dadurch erhalten seine imposanten, großen Arbeiten nicht nur eine einzigartige Patina, sondern auch den besonderen Geruch. Für den Künstler haben die Werke, die er erschafft, ihre eigene Identität.

Die Französin

Ähnlich beschreibt Margot die kreative Herangehensweise an ihre Arbeiten. Die französische Künstlerin lässt sich von ihrem Material regelrecht finden und anleiten. Es zeigt ihr welche Farben und Formen aufgebracht werden dürfen. Für ihre neue kleinformatige Serie „praa memoro“ zeichnete Margot auf gekochtem Karton, was sie nachhaltig berührt und dazu inspiriert hat, mit ihren Arbeiten in neue Richtungen aufzubrechen und sich an anderen Farben zu versuchen.

Die Kubanerin

Auch die kubanische Künstlerin Misleidys Castillo Pedroso, die nur sehr eingeschränkt soziale Kontakte hat, erschafft sich ihre eigenes kreatives Universum. Sie malt kräftige, farbintensive Beschützer und Freunde auf Papier, die sie ausschneidet und mit einem braunen Klebeband in ihrem Apartment in der Nähe von Havanna an den Wänden aufbringt. Die teilweise überlebensgroßen Figuren, Köpfe und Körperteile beeindrucken durch ihre Klarheit in Strich und Farbwahl.

Der Wiener

Im Gegensatz zu den anderen drei Künstlern wähnt sich Hannes Lehner gerne in Gesellschaft. Seit vielen Jahren ist der Wiener bei „Jugend am Werk“ tätig und liebt es, sich mitzuteilen. So sehr der Künstler das ganze „Gewusel“ im Außen schätzt, so konsequent zieht er sich immer wieder bewusst zurück, um sich fokussiert seiner Kunst zu widmen. Lehners Werke sind so vielseitig, wie er selbst. Nachdem wir bei „simplicity | complexity“, unserer letzten Ausstellung in Maria Gugging, den Fokus auf seine bemalten Autos und Häuser gelegt haben, zeigen wir diesmal eine Werkserie, die Straßen und Autobahnen zeigt. Die hauptsächlich in Rot, Hellbeige und Türkis gehaltenen, feinen Zeichnungen haben etwas Organisches an sich und könnten ebenso als Nerven- und Blutbahnen durchgehen. Wir freuen uns zudem, Lehners neueste Skulptur, inspiriert durch das Kloster und Schloss Bebenhausen/Tübingen, erstmalig zeigen zu dürfen.

INFOS:
15. 6. bis 16. 9. 2023
galeriegugging.com