Die Sommerfrage: Was tun bei einem „Fleck“ im Zeugnis?

Bei einem oder mehreren „Nicht genügend“ sollte man nicht gleich verzweifeln. @iStock by Getty Images

Ein oder mehrere „Nicht genügend“ im Zeugnis können problematisch sein: Den Kindern ist es unangenehm, ihren Eltern schlechte Nachrichten zu überbringen, und diese wissen oft nicht, wie sie richtig reagieren sollen. Die Experten von Rat auf Draht haben Tipps dafür.

Das Ende des Schuljahres ist da und damit auch die langersehnten Schulferien. Davor gibt es aber noch die Zeugnisverteilung, der nicht alle Kinder und Eltern entspannt entgegensehen. Doch wie verhalten sich Eltern richtig, wenn ihr Kind einen oder mehrere „Fleck“  im Zeugnis nach Hause bringt? Die Experten von Rat auf Draht haben einige Tipps zusammengetragen.

Anstrengungen würdigen

Auch, wenn eine oder mehrere Noten schlecht sind, hat sich das Kind in den meisten Fällen angestrengt. Das sollten die Eltern würdigen. Vermutlich ist der Nachwuchs mit dieser Situation selbst nicht zufrieden. „Statt mehr Kritik braucht es die Gewissheit, dass die Eltern hinter ihm stehen. Frei nach dem Motto: Wir schauen jetzt gemeinsam, was wir tun können“, so Magdalena Rankl, Pädagogin und Beraterin der Rat auf Draht Elternseite.

Positives hervorheben

Außerdem ist es hilfreich, sich auf positive Aspekte (gute Noten in anderen Fächern, Talente und Fähigkeiten des Kindes, etc.) zu konzentrieren, statt auf das Negative. Wer auf Unterstützung und Mitgefühl statt auf Anschuldigungen und Vorwürfe setzt, hebt auch das Selbstwertgefühl seines Kindes. So gestärkt, lernt es sich in Zukunft besser.

Von Bestrafung absehen

Eltern sind oft versucht, bei schlechten Noten ein Handy- oder Gaming-Verbot auszusprechen. Derlei Strafen sind eher kontraproduktiv, sie verschlechtern das Miteinander noch zusätzlich. Die Situation ist herausfordernd genug.

Ferien sind Ferien

Es sollte den Kindern vergönnt sein, ihre Ferien zu genießen und sich eine Auszeit zum Abschalten und Auftanken zu nehmen. Nach der Pause kann es dann erholt weitergehen.

Gemeinsam überlegen

Wichtig ist auch, gemeinsam zu überlegen, was die Gründe für die schlechten Noten waren. „Machen Sie miteinander einen Plan, wie es künftig besser laufen könnte. Das gibt Sicherheit und Orientierung“, sagt Rankl. Eltern sollten sowohl die Wünsche des Kindes als auch ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigen.

Unterstützung holen

Die Expertin empfiehlt zudem: „Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwa das gemeinsame Lernen mit Ihrem Kind nicht klappt und sie dabei immer wieder in Streit geraten sind Sie damit keine Ausnahme. Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen“. Vielleicht gibt es Bekannte, Nachbarn oder Verwandte, die stundenweise als Lernunterstützung einspringen können. Wenn es nicht anders möglich ist, kann auch professionelle Unterstützung in Form von Nachhilfeunterricht geholt werden. Auch das Team der Elternseite steht Eltern zur Verfügung. Termine für Beratungen via Videochat sind online unter elternseite.at buchbar.

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