Im Vorjahr ereigneten sich in Österreich 463 Autounfälle bei Nebel. 21 davon passierten in Wien, womit die Bundeshauptstadt laut Statistik Austria genau im Mittelfeld liegt. Wir verraten Ihnen, wie Sie sicher durch die trübe Zeit kommen.
Mit 364 Vorfällen passierte der überwiegende Teil der genannten Unfälle zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember. „Gerade bei schlechter Sicht wird man immer wieder mit Situationen konfrontiert, die rasches und richtiges Handeln erfordern. In der Praxis bleibt meist keine Zeit, um lange zu überlegen – da muss die richtige Reaktion eingeübt sein“, weiß Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. Insbesondere am frühen Morgen und am Abend sollten Autofahrer mit Nebel rechnen und entsprechend vorsichtiger fahren.
Tipps für eine sichere Fahrt durch den Nebel
- Abstand halten. „Grundsätzlich sollte mindestens ein Zwei-Sekunden-Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug eingehalten werden“, rät Frisch.
- Geschwindigkeit reduzieren. „Man muss die Geschwindigkeit schon vor einer Nebelbank reduzieren, um einen Blindflug bzw. Auffahrunfall zu vermeiden“, erklärt der Experte. Achtung: Durch die feuchte Fahrbahn im Nebel wird der Bremsweg entsprechend länger.
- Rechts fahren und nicht überholen.
- Besondere Vorsicht beim Links-Abbiegen.
- Vorsicht im Baustellenbereich. Durch den Nebel sind Markierungen und Verkehrsführungen schwerer erkennbar.
- Sichtbar machen. „Im Nebel geht es ums Sehen und Gesehen werden. Abblendlicht, Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten sind hier die beste Kombination“, empfiehlt Frisch. Auf keinen Fall sollte man Fernlicht verwenden, da es im Nebel reflektiert und zur Selbstblendung führt. Nebelschlussleuchten müssen bei aufklarender Sicht wieder ausgeschaltet werden, um den Nachfolgeverkehr nicht zu blenden.
- Lichtanlage überprüfen. Ob alle Lichter funktionieren, kann man selbst bei einem Rundgang überprüfen. Die richtige Einstellung der Scheinwerfer lässt man jedoch besser von Profis kontrollieren bzw. korrigieren, um den Gegenverkehr nicht zu blenden. Der ÖAMTC bietet seinen Mitgliedern dafür einen gratis Licht-Check an.
Tempo zu hoch, Abstand zu klein
Unfallursache Nummer Eins ist nicht angepasste Geschwindigkeit in Verbindung mit zu geringem Abstand. „Viele Autofahrer hängen sich oft instinktiv an das Rücklicht des Fahrzeugs vor ihnen, das vermittelt eine trügerische Sicherheit. Speziell auf Freilandstraßen oder Autobahnen ist der Abstand dann aber oft viel zu gering und die Fahrgeschwindigkeit für die eingeschränkte Sichtweite gleichzeitig viel zu hoch“, warnt Roland Frisch weiter. Interessierte können bei verschiedenen Trainings erfahren, wie sie ihr Fahrzeug auch bei schwierigen Bedingungen im Griff haben.