Wien beschließt Antiatom-Resolution

(C) Pixabay: Der Wiener Landtag fordert in der beschlossenen Antiatom-Resolution ein europaweites Ende der Kernernergie.
(C) Pixabay: Der Wiener Landtag fordert in der beschlossenen Antiatom-Resolution ein europaweites Ende der Kernernergie.

Alle Wiener Parteien haben heute eine gemeinsame Antiatom-Resolution im Landtag beschlossen. Mit dieser Resolution fordern die Wiener Abgeordneten die Bundesregierung u.a. zu einem entschlossenen Auftritt gegen Atom-Energie auf – und das europaweit.

Antiatom-Gipfel

Der 7. Wiener Antiatom-Gipfel fand letzte Woche im Wiener Rathaus statt – das WIENER BEZIRKSBLATT berichtete. Bei diesem Gipfeltreffen nahmen Vertreterinnen und Vertreter aller Wiener Landtagsparteien, NGOs und Expertinnen und Experten teil. Ein Ergebnis dieses Gipfel ist die heute beschlossene Resolution, die u.a. auf die Entscheidung der EU-Kommission reagiert, Atomenergie als „klimafreundlich“ einstufte.

Gefahr für die Menschheit

In der Antiatom-Resolution ersuchen die Wiener Abgeordneten die Bundesregierung, „alle Möglichkeiten zu nutzen, um klarzustellen, dass neue Kernenergieanlagen (…) keinen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, gleichzeitig aber für den Klimaschutz wichtige Finanzmittel binden.“ Weiters weisen die Wiener Politiker darauf hin, „dass Kernkraftwerke in Konfliktsituationen jeglicher Art ein enormes, unkalkulierbares Risiko für den jeweiligen Betreiberstaat selbst, für die Europäische Union als Ganzes und für alle Menschen in Europa darstellen.“

Deshalb gelte es, „allen Regelungen auf europäischer Ebene entgegenzuarbeiten, die eine Verlängerung der Kernenergienutzung in Europa begünstigen und damit (…) auch weiter Atommüll produziert wird, für den es bis jetzt keine sichere Entsorgungslösung gibt.“

Hohes Risiko für Österreich

„Dieser gemeinsame Schulterschluss in Wien ist ein wichtiges Signal, denn Kernenergie ist immer mit dem Risiko katastrophaler Unfälle verbunden“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Kernenergie ist nicht nur die gefährlichste Art der Stromerzeugung, sondern auch die teuerste. Und sobald sich die sicherheitspolitische Lage verschlechtert, ist Kernenergie ein enormes zusätzliches Sicherheitsrisiko, wie es uns der Krieg in der Ukraine drastisch vor Augen führt.“

Stadtrat Jürgen Czernohorszky hat aktuell den Vorsitz des Netzwerks CNFE (Cities for a Nuclear Free Europe) und nutzt diese Funktion zur Vernetzung von Städten, die sich gegen Atomkraft engagieren. „Wir haben beim Gipfel am Freitag auch die aktuelle Lage der Atomkraftwerke in unseren Nachbarstaaten, wie Krsko, Paks und Mochovce, beleuchtet“, so Jürgen Czernohorszky. „Fazit: Von allen Standorten geht ein hohes Risiko für Österreich aus – das AKW Krško ist sogar eines der erdbebengefährdetsten Atomkraftwerke in Europa, die geplante Betriebsverlängerung ist deshalb vehement abzulehnen!“